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BÖRSE am Sonntag INVEST 2017

FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Gastbeitrag Die smarte Art des Mischens Erst das Risiko, dann die Rendite. Neue passive Multi-Asset-Konzepte vereinen den Mehrwert der Diversifikation mit den Vorteilen von Smart Beta und passiven Anlagestrategien: 42 BÖRSE am Sonntag · II | 2017 Kosteneffizienz und volle Transparenz. Ein Ende ist nicht absehbar: Die andauernde Niedrigzinsphase hält Investoren weiter in Atem. Die Herausforderungen für Anleger und Berater sind entsprechend hoch. Staatsanleihen aus Europa oder den USA reichen nicht mehr aus, um attraktive Erträge zu erzielen. Wem dies als Anleger nicht ausreicht, muss sich nach Anlagealternativen umschauen, die eine höhere Rendite versprechen. Als geeignetes Instrument rücken zunehmend Multi-Asset-Fonds in den Fokus. Sie sind im Grunde eine Weiterentwicklung der traditionellen Mischfonds, aber cleverer konzipiert. Die Fondsmanager können ihre Vermögensaufstellung flexibel anpassen, um die attraktivsten Ertragschancen im jeweiligen Marktumfeld zu nutzen. Ziel der Multi-Asset-Fonds ist eine möglichst breite Streuung des Risikos für den Anleger bei einer gleichzeitig hohen, stabilen Rendite zu erreichen. Doch auch die Multi-Asset-Fonds sind keine Alleskönner, die in jeder Marktlage funktionieren. Steigt etwa die Volatilität an den Märkten, steigt sie auch in vielen Multi-Asset-Fonds. Dies hat auch Auswirkungen auf die Anlageberater, die ihren Kunden die Mischportfolios empfohlen haben: Denn mit größer werdenden Schwankungen verändert sich die Risikoklasse der Fonds und passt somit nicht mehr in das vorher vereinbarte Risikoprofil des Anlegers. Vor allem bei herkömmlichen Multi-Asset-Fonds, die einen klassischen Ansatz verfolgen, kann dies zum Tragen kommen. Viele dieser Produkte versuchen im Rahmen ihrer Strategie lediglich die bestmögliche Performance zu erzielen; das Risiko rückt dabei oftmals in den Hintergrund. Sinnvoller ist es, das Risiko, insbesondere den maximalen Verlust, unter Kontrolle zu halten. Gerade für risikoscheue Anleger ist wichtig, dass es gar nicht erst zu größeren Verlusten kommt. Schließlich ist es äußerst mühsam, diese Verluste wieder aufzuholen. Einfache Mathematik verdeutlicht dies am besten: Rutscht ein Portfolio beispielsweise um 20 Prozent ins Minus, braucht es einen Kursanstieg von 25 Prozent, um die Verluste wieder komplett wettzumachen. Bei einem Wert von minus 30 Prozent, muss das Portfolio sogar um 42,90 Prozent steigen, nur damit es wieder bei plus/minus Null steht. Die Beispiele zeigen, dass die Risikokontrolle für den Anlageerfolg mitentscheidend ist. Dies gelingt am besten mit Hilfe zuvor festgelegter, klarer Kriterien, die für den Anleger nachvollziehbar sind. Viele Investoren haben mittlerweile erkannt, dass sich mit Smart Beta dank alternativer Gewichtungsmethoden mit eindeutigen Bruno Poulin Gründer und CEO von Ossiam. Auf Smart-Beta-Strategien spezialisierter Vermögensverwalter


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