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BÖRSE am Sonntag INVEST 2017

ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Zertifikate-Idee Hohe Dividenden, wenig Schwankung Index-Zertifikat auf den Solactive European High Dividend Low Volatility-Index Indizes sind manchmal wie Pralinenschachteln. Der Inhalt entspricht nicht immer vollständig dem eigenen Geschmack. Gängiges Kriterium für Aktien bei der Aufnahme in einen Index ist die Marktkapitalisierung. Dabei schmecken nicht alle Index-Mitglieder den Anlegern gleichermaßen. Investoren müssen, wenn sie auf den DAX setzen, stark schwankende Bank-Aktien, die möglicherweise keine Dividenden mehr zahlen, oder Versorger-Titel auf Talfahrt, deren Geschäftsmodell im Umbruch ist, in Kauf nehmen. Doch es gibt auch Alternativen: Indizes, die nach Faktoren zusammengestellt werden, die den speziellen Anforderungen der Investoren genügen. Der Solactive European High Dividend Low Volatility-Index, auf den sich das Zertifikat des Emittenten Vontobel (ISIN: DE- 000VZ7HDL4) bezieht, setzt auf europäische Aktien, die zwei Faktoren berücksichtigen. Die Titel weisen eine attraktive Dividendenrendite auf und schwanken im Vergleich zum breiten Index-Zertifikat auf den Solactive European High Dividend Low Volatility-Index Zertifikattyp Emittent Basiswert Fälligkeit WKN Index-Zertifikat Vontobel Solactive European High Dividend Low Volatility-Index Open end VZ7HDL 44 BÖRSE am Sonntag · II | 2017 Markt deutlich weniger. Transparenter Auswahlprozess Der Auswahlprozess des Index-Konstrukteurs umfasst mehrere Stufen. Zunächst werden aus den 500 größten europäischen Konzernen diejenigen gefiltert, die im abgelaufenen Geschäftsjahr keinen Verlust hatten und in den vergangenen fünf Jahren ihre Dividenden erhöht haben. Die Unternehmen müssen mindestens 750 Millionen Euro Marktkapitalisierung auf die Waage bringen. Zudem ist ein Liquiditätsfilter vorgesehen: es werden nur Aktien mit einem täglichen Handelsvolumen von mindestens einer Million Euro in den vergangenen drei Monaten berücksichtigt. Aus diesem Anlageuniversum werden die 40 Aktien mit der höchsten zu erwartenden Dividendenrendite gefiltert. In einem weiteren Schritt werden daraus die 30 Unternehmen mit dem im Schnitt höchsten Dividendenwachstum der vergangenen fünf Jahre ausgesucht. Beim letzten Auswahlprozess werden aus dieser Menge die zwanzig Titel mit der niedrigsten Volatilität ausgewählt. Sinnvolle Dividenden-Strategie Neben der Höhe der Dividendenrendite wird bei den Index-Kriterien sinnvollerweise auch auf ein stabiles Dividenden-Wachstum geachtet. Denn eine hohe Dividendenrendite allein kann nicht nur durch eine hohe Ausschüttung, sondern auch durch einen stark gefallenen Aktien-Kurs bedingt sein. Die Index-Mitglieder decken unterschiedliche europäische Länder, auch außerhalb der Eurozone, ab. Aktuell sind Schweden mit 23 und Großbritannien mit 21 Prozent im Index vertreten. Die Aktien mit der höchsten Einzelgewichtung sind zwei schwedische Unternehmen, nämlich die SEB-Bank und der Baukonzern JM AB. Aus Deutschland sind unter anderen die Nebenwerte Freenet und Drillisch sowie der DAX-Konzern BMW enthalten. Total Return-Index Das Zertifikat wurde im Dezember 2014 auf den Markt gebracht. Seither lag der Ertrag für Anleger bei 8,4 Prozent. Jährlich fällt eine Managementgebühr in Höhe von 1,2 Prozent an. Der Basiswert des Zertifikats ist als Performance-Index konzipiert. Damit kommen die Dividenden der Aktien den Anlegern zugute und werden in den Index reinvestiert. Eine Währungssicherung von Fremdwährungen zum Euro sieht das Produkt nicht vor. foto © zhaoliang70 / Shutterstock.com


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