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BÖRSE am Sonntag INVEST 2017

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART 09 BÖRSE am Sonntag · II | 2017 ZAHL DES MONATS 321 Milliarden US-Dollar haben Banken weltweit seit der Finanzkrise 2009 an Strafen gezahlt. Letztes Jahr waren es 42 Milliarden Dollar. Europäische Banken mussten seit 2009 gut 118 Milliarden Dollar zahlen, wovon 56 Prozent, rund 66 Milliarden Dollar, Forderungen aus den USA waren. Wind und Sonne nicht verlässlich Energie liefern, Stichwort: Dunkelflaute – die Bundesnetzagentur hat alle Hände voll zu tun Schwankungen auszugleichen. Im staatlich-planwirtschaftlichen Energiesystem erhalten konventionelle Stromerzeuger noch drei Cent pro Kilowattstunde, durchschnittlich 24 Cent zahlt der Verbraucher für seinen Strom – alles dazwischen sind Abgaben, Umlagen, Steuern, und Steuern auf diese Steuern. Ironischerweise bezieht die Bundesrepublik auch noch Atomstrom aus Tschechien und Frankreich zum Puffern, etwa 15 Prozent der Netzlast stammen noch aus deutschen Kernkraftwerken. So kann auch modernste Gas-Kohle-Energietechnik nicht arbeiten. EON-Chef Teyssen, der in seinem Konzern nun auf neue Energien setzt, hofft auf eine Teilhabe am Geldsegen für Biomasse, Sonne und Wind, und auf die gut kalkulierbaren Netzerträge. Hoffnung auf Entschädigungen durch den Staat wegen des abrupten Atomausstiegs gibt es auch noch – den grundsätzlichen Anspruch hatte das Bundesverfassungsgericht den Konzernen bereits zugesprochen, bis 2018 muss der Gesetzgeber dies regeln. Teyssens Vertrag läuft noch bis 2018 – seine bisherige Bilanz sind Jahre mit Milliardenverlusten und ein in fünf Jahren um 64 Prozent zurückgegangener Aktienkurs von EON. Dass EON augenscheinlich ohne Not in Nöte geriet, mag ihm ein Trost sein – Anlegern und seinem Aufsichtsrat gilt es nicht als Dauergrund für Nachsicht. Das Modernisierungsprogramm „Phönix“ soll die Wende bringen, wird harte Einsparungen nach sich ziehen und allein in Deutschland wohl tausend Jobs kosten. Die Arbeitnehmer zahlen damit für die „Energiewende“ nicht nur mit der Stromrechnung, sondern auch noch mit ihrem Arbeitsplatz. Das ist die Tragik hinter den brutalen Zahlen. TERMINE DES MONATS 07.04. 14:30 USA Arbeitsmarkt- bericht März 17.04. 03:00 China BIP Q1/2017 24.04. 10:00 DE ifo Geschäfts- klimaindex April 27.04. 13:45 EWU EZB, Ergebnis der Ratssitzung 28.04. 14:30 USA BIP Q1/2017 (erste Schätzung) 03.05. 20:00 USA Fed, Zinsbeschluss der Ratssitzung 02./03.05. 05.05. 14:30 USA Arbeitsmarkt- bericht April Was denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag.de


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