TRADING FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE AKTIEN UNF MÄRKTE UNTERNEHMEN
Hebeln mit
Faktor-Zertifikaten
Trader können unterschiedliche börsennotierte Produktarten
nutzen, um Kursentwicklungen zu hebeln.
Dazu zählen klassische Optionsscheine und Knock-Out-
Produkte, die in ihren jeweiligen Ausstattungsdetails variieren.
Eine weitere gern genutzte Produktkategorie sind
Faktor-Zertifikate.
Voraussetzung für den Erfolg des Traders ist neben der Auswahl
der richtigen Produktart auch die Auswahl der geeigneten Basiswerte.
Faktor-Zertifikate kommen vor allem zum Einsatz, wenn
der Trader, auf welcher Zeitebene auch immer, einen möglichst
stabilen Trend erwartet. Trends werden häufig durch den sogenannten
RSL-Indikator identifiziert.
Die Abkürzung RSL steht für „Relative Stärke nach Levy“. Berechnet
man den RSL-Indikator nach Levy für verschiedene DAXTitel,
dann fällt auf, dass aktuell zwei DAX-Werte ausgeprägte
Trends aufweisen. Die Deutsche Börse AG weist einen RSL-Wert
von 1,12 auf und deutet damit einen stabilen Aufwärtstrend an.
Am 22. März erzielte die Aktie mit 112,60 Euro ein Allzeit-Hoch.
Bei der Aktie der Deutschen Bank zeigt sich mit einem RSL-Wert
von gerade einmal 0,78 ein starker Abwärtstrend. Am 23. März
erreichte die Aktie bei elf Euro ein 52-Wochen-Tief. Beide Aktien
könnten also für ein Faktor-Trading in Frage kommen.
Zur Bestimmung des richtigen Einstiegszeitpunktes kann es sinnvoll
sein, unterschiedliche Zeitebenen zu beobachten. Befindet
sich die Aktie im Tageschart in einem Aufwärtstrend, kann ein
Rücksetzer, der im Stunden-Chart identifiziert wird, zu einem
Einstieg in Richtung des Aufwärtstrends genutzt werden. Befindet
sich die Aktie dagegen im Tageschart in einem Abwärtstrend,
kann eine kurze Erholung im Stundenchart genutzt werden, um
günstig einzusteigen und auf eine Wiederaufnahme des Abwärtstrends
zu setzen. Wird ausschließlich im Tageschart gehandelt,
kann der 10-Tages-EMA, also der Exponential Moving Average,
der exponentiell gewichtete Durchschnitt von zehn Handelstagen,
als Signalgeber dienen.
Einsatz von Faktor-Zertifikaten
Faktor-Zertifikate sind mit unterschiedlichen Hebeln ausgestattet.
Im Unterschied zu anderen Hebelprodukten ist der Hebel
konstant. Grundsätzlich steigt ein Faktor-Zertifikat Long mit
Faktor vier um vier Prozent, wenn der Basiswert gegenüber dem
Vortag um ein Prozent zulegt. Am 7. März stieg die Aktie der
Deutschen Bank sowohl über den 20-Tages-SMA als auch über
den 10-Tages-EMA und lockte die Bullen damit in eine Falle.
Zwei Tage später deutete ein Schlusskurs mit 13,04 Euro unter
dem 10-Tages-EMA bereits ein Ende der schwachen Erholungsbewegung
und eine Wiederaufnahme des übergeordneten
Abwärtstrends an. An diesem Tag konnte das Faktor-Zertifikat
Short mit vierfachem Hebel der Commerzbank auf die Deutsche
Bank (WKN: DE000CE5YJ58) zu 5,45 Euro erworben werden,
die Aktie schloss bei 13,04 Euro. Zum Wochenschluss am 23.
März notierte das Faktor-Zertifikat bei 9,05 Euro und verbuchte
somit einen Gewinn von 66 Prozent. Die Aktie der Deutschen
Bank schloss bei 11,32 Euro. CB
Schwerpunkt
BÖRSE 32 am Sonntag · II | 2018