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Reinhard Schlieker | Wirtschafts- und Börsenkorrespondent des ZDF
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schlieker@boerse-am-sonntag.de
verstanden wird und für die Internationalität
des Finanzplatzes spricht, der zudem in
Gegensatz zu Berlin recht wohlhabend sei.
Man komme auch schnell wieder weg,
denn der Flughafen sei nah – und vorhanden,
möchte man anfügen. Wie dem auch
sei, das Frankfurter Luftdrehkreuz ist wohl
ebenfalls ein echtes Argument: Wenn der
Economist eine Art Kurz-Reiseführer für
das kontinentale Geldzentrum veröffentlicht,
scheint es jedenfalls in London so weit
zu sein, dass man sich mit den bevorstehenden
Umzügen zu arrangieren scheint. Das
ist immerhin schneller als die Politik zwischen
Brüssel und London zu erträglichen
Konditionen zu kommen in der Lage ist.
Zum Brexit ist immer noch nichts
bekannt
Die Details des Ausstiegs sind immer noch
fast so offen wie vor Jahr und Tag, auch
wenn die Beteiligten gern Fortschrittsmeldungen
zum Besten geben. Jüngst allerdings
kam eine für London schlimmer Zahl der
Wahrheit: 42 Milliarden Euro wird der unmittelbare
Brexit kosten, so viele Zahlungsverpflichtungen
gibt es, sagt das britische
Schatzamt. Brüssel schwieg. Die künftig eingesparten
Mitgliedsbeiträge darf man eher
nicht gegenrechnen, denn die Folgekosten
des emotional bestimmten Ausstiegs sind
längst nicht zu beziffern. Die werden allerdings
nicht nur die Briten belasten, sondern
seine europäischen Partner ebenfalls.
Noch immer hoffen einige im Königreich
auf ein erneutes Referendum über den Brexit
– angesichts der inzwischen bekannten
bösen Folgen der ursprünglichen Entscheidung
könnten tatsächlich die Stimmungen
gekippt sein. Ein solches Vorhaben allerdings
wäre gleichbedeutend mit dem Amtsverlust
der Premierministerin, oder gegebenenfalls
des dann amtierenden Nachfolgers
und zahlreicher Tumulte innerhalb und
außerhalb des Parlaments. Und so dürfte
das gegenseitige Beharken zwischen Brüssel
und London weitergehen, und es kann
durchaus noch schlimmer kommen als zur
Zeit, wo man sich gegenseitig als Illusionisten
tituliert.
BÖRSE 09 am Sonntag · II | 2018
ZAHL DES MONATS
50
Milliarden US-Dollar
Wertverlust musste der Internet-Konzern
Facebook im März zeitweise innerhalb
weniger Stunden hinnehmen. Der Grund:
illegal genutzte Daten von rund 50 Millionen
Nutzer dienten einem britischen Unternehmen
dazu, im US-Wahlkampf Stimmung
für Donald Trump zu machen, und
auch beim Brexit soll Stimmung gemacht
worden sein. Facebook sieht sich nun einer
Klagewelle in den USA gegenüber.
TERMINE DES MONATS
17.04. 03:00 China BIP Q1/2018
24.04. 10:00 DE ifo Geschäftsklima-
index April
26.04. 13:45 EWU EZB, Ergebnis der
Ratssitzung
27.04. 14:30 USA BIP Q1/2018
(erste Schätzung)
02.05. 16:00 USA Fed, Zinsbeschluss
der Ratssitzung
01./02.05.
15.05. 08:00 DE BIP Q1/2018
(Schnellmeldung)
25.05. 10:00 DE ifo Geschäftsklima-
index Mai
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