AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
und Deutschen Bank fusionieren würden.
DSW-Aktionärsschützer Klaus Nieding
sieht das anders:
„Ich halte diese Fusionsidee für wirtschaftlich
völlig unsinnig. Es würde ja kein internationaler
Champion entstehen durch
diese Fusion, sondern es würde nach wie
vor nur ein National Champion bleiben.
Beide Banken zusammen wären nach wie
vor viel zu klein. Und der Einzige, der die
Zeche zu bezahlen hat, sind die Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer. Denn
150.000 Beschäftigte braucht eine solche
Bank hinterher nicht. Und dass ein sozialdemokratischer
Bundesfinanzminister sich
für so ein Programm hergibt, kann ich mir
eigentlich nicht vorstellen.“
Bei all dem Schatten am Aktienmarkt
ist es Tüngler jedoch wichtig zu betonen,
dass es auch Sonne gibt. Da sind zum einen
jene Firmen, die es nach Jahren auf der
Verliererliste geschafft haben, dort herauszufallen,
insbesondere die beiden Energieversorger
E.on und RWE. „Wir hoffen für die
Aktionäre, dass dieser Abschied länger hält
als bei der Commerzbank“, sagt Tüngler.
Wirecard unter der DSW-Lupe
Die Deutsche Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz vertritt die Interessen
von Aktionären – und besucht deswegen
die Hauptversammlungen der Börsenkonzerne,
um ihren Forderungen Gehör
zu verschaffen. In diesem Jahr werden sie
beispielsweise bei Wirecard nachfragen, ob
das Unternehmen nicht viel früher wegen
des Manipulationsverdachts gegenüber
Mitarbeitern in Singapur hätte warnen
sollen. Denn in Folge sind die Papiere des
Zahlungsdienstleisters in schwere Turbulenzen
geraten. Auch an die Autohersteller
wie Volkswagen und Daimler hat die
DSW wegen des Dieselskandals einige kritische
Fragen. BAS
BÖRSE 22 am Sonntag · II | 2019