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Millionenstadt – Abstellgleise, Depots,
Unkraut, Schrott. Mehr als 150 Jahre
lang schnitt die Baulücke das Herz Manhattans
von den Piers des Hudson River
ab. Dass sie das windige Niemandsland
nicht früher besiedelt haben in dieser
Metropole, in der jeder Quadratmeter
zählt, ist ein Wunder.
Viele Ideen wurden verworfen. Ein
Football-Stadion. Ein olympisches Dorf.
Ein neues World Trade Center. Selbst
Donald Trump – damals halb so alt wie
jetzt – wollte sich „Amerikas großartigstes
Grundstück“ unter den Nagel reißen,
als „Trump City“. Doch nichts war
machbar.
Und nun das: sieben Wolkenkratzer,
neun weitere in Arbeit, zwei Millionen
Quadratmeter Büro- und Wohnf
läche, eine Luxus-Shoppingmall,
Nobelrestaurants,
Parks, begehbare
Monumentalkunst und ein Kulturzentrum,
dessen Fassade und Dach sich auf
riesigen Stahlrädern wegrollen lassen.
Nach 13 Jahren Planung und sieben Jahren
Bauzeit, eröffnet die erste Phase der
Hudson Yards.
Die New Yorker Medien überschlagen
sich: Stadt in der Stadt. Modernes Oz.
Größer als die Uno-Zentrale, größer als
der einstige Ground Zero, größer als das
Rockefeller Center – jene städtebauliche
Ikone, mit der sie die Hudson Yards oft
vergleichen.
Gucci, Rolex, Cartier – KKR,
Blackrock, Wells Fargo
Kritiker hingegen finden die Börsianer-
Burg hingegen abweisend, unzugänglich
und mit dem Rücken zu Manhattan.
Die Skyscraper-Enklave werde zur
Festung für Einprozentler. Die 4000
BÖRSE 61 am Sonntag · II | 2019
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