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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  Trading  FONDS  ZERTI FIKAT E  Rohstoffe  Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Am US-Aktienmarkt fällt die bisherige Entwicklung im Jahr 2015 eher verhalten aus. Zwar feierten Dow Jones und S&P 500 immer mal wieder neue Rekorde. Trotz der positiven Entwicklung im Februar ist bei den US-Indizes bis dato jedoch nicht viel Raumgewinn zu verzeichnen. Schuld daran sind die Schwäche im Januar sowie die Rückgänge Anfang März. Ein heiß diskutiertes Thema am US-Aktienmarkt war weiterhin die für 2015 angekündigte Zinswende. Mit ihren bewusst unkonkreten Aussagen hielt die US-Notenbank (Fed) die Märkte jedoch weiterhin im Unklaren, wann eine erste Anhebung der Leitzinsen erfolgen könnte. Allerdings scheinen Zinserhöhungen zunehmend eingepreist zu werden. Dafür sprechen die steigenden Renditen am Anleihemarkt sowie die Stärke des US-Dollars. Letzterer ist durch den dadurch gewonnenen Kaufkraftgewinn ein potenziell stützender Faktor für dem wichtigen Konsum in den USA. Allerdings sind viele börsennotierte US-Firmen stark außerhalb des Heimatsmarktes aktiv, was deren Produkte auf dem Weltmarkt relativ verteuert. Immer mehr Vorstände beklagen bereits die Dollarstärke, die sich zunehmend negativ bei Umsätzen und Gewinnen niederschlägt. Die wegen der Dollarstärke noch verstärkten gedämpften Ergebniserwartungen könnten daher immer stärker zu der Überlegung führen, ob die aktuellen Bewertungsniveaus noch gerechtfertigt sind. „Die Hausse nährt die Hausse“, ist eine gängige Redensart an der Börse. Die 2015 bis dato anhaltende Rallye am deutschen Aktienmarkt dürfte jedoch vor allem von der Aussicht auf eine noch stärker ausgeweitete EZB-Geldschwemme genährt worden sein. Weil als sicher geltenden Staatsanleihen keine nennenswerten Renditen mehr abwerfen, gelten Aktien als eine Anlagealternative. Der Kursverlauf der hiesigen Indizes, die von einem Rekord zum nächsten jagen, scheint dem Recht zu geben, wenngleich sich in den drastischen Preissteigerungen bei den Firmenanteilen auch der massive Kaufkraftverlust des Euro niederschlägt. Bis dato stehen beim DAX und seinen kleineren Kollegen deutlichere prozentual zweistellige Zuwächse auf der Performanceuhr 2015. Die Kursbarometer erreichten dabei teils neue Meilensteine. Zum Beispiel war der MDAX Ende Februar erstmals über die Marke von 20.000 Punkten geklettert. Innerhalb der Branchen fuhren die Anleger 2015 bislang vor allem auf die Werte aus der Autoindustrie ab. Der Sektorindex DAXsector Automobile liegt derzeit mit einem Gewinn von mehr als 30 Prozent vorn. Aber auch die meisten anderen Sektoren präsentieren sich im bisherigen Jahresverlauf sehr stark. Einzig die Versorger schwächeln. Der DAXsector Utilities ist innerhalb der Brancheindizes, der einzige, der derzeit im negativen Bereich notiert. Positive Vorzeichen prägen das Bild an den europäischen Aktienmärkten im bisherigen Verlauf 2015. Viele Indizes liegen komfortabel im Plus. Aber nicht überall geben die Bullen den Ton an. Die türkischen und griechischen Kursbarometer notieren aktuell im Minus. Bei ersteren könnte sich politische Unsicherheit wegen der Parlamentswahlen im Juni niederschlagen. Daneben könnte die anhaltende Schwäche der türkischen Lira Anleger dazu bewogen haben, Gewinne mitzunehmen. Schließlich gehörten türkische Aktien 2014 zu den stärksten in Europa. In der mäßigen Entwicklung der griechischen Firmenpapiere 2015 dürfte sich indes die anhaltende Unsicherheit wegen der fortgesetzten Schuldentragödie widerspiegeln. Im Norden Europas herrschte dagegen vielerorts Feierlaune. Zum Beispiel markierten die Leitindizes in Dänemark, Finnland und Schweden neue Rekorde. Und auch dem britischen FTSE 100 gelang es Anfang März, sein noch von Dezember 1999 stammendes bisheriges Allzeithoch zu toppen, wenngleich ihm erst einmal kein nachhaltiger Ausbruch darüber gelang. Kurz vor einem neuen Bestwert steht auch der STOXX Europe 600 Index, der mit seinen 600 Werten aus 18 Ländern, als Gradmesser für die gesamte Entwicklung in Europa gilt. Gelingt es ihm, seinen aus März 2000 stammenden Rekord zu knacken und zu überspringen? Oder macht er vor oder an dieser Hürde schlapp? Wann kommt die Zinswende? Autowerte vorn STOXX Europe 600 nähert sich Rekord S&P 500 Stand: 13.03.2015 MDAX Stand: 13.03.2015 STOXX Europe 600 Stand: 13.03.2015 BÖRSE 10 am Sonntag · 1 | 201 5


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