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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  Trading  FONDS  ZERTI FIKAT E  Rohstoffe  Lebensart Eine gigantische Rohrpost, die fast mit Schallgeschwindigkeit durch Kalifornien rast – der Hyperloop. In nur etwas mehr als einer halben Stunde von San Francisco nach Los Angeles: wäre das was für Sie? Hyperloop der verstorbene Apple-Gründer: Seine Ideen geteilt und anderen zugänglich gemacht. Vielleicht können wir uns ja auf eine Hymne auf Musk von Kanye West freuen. Sicher zum freien Download. Doch Hymnen auf den Visionär gibt es ja eigentlich schon genug. Die Zwischenbilanz – bei all der Mobilität muss man auch einmal innehalten und zurückblicken – fällt für Musk ziemlich gut aus. Trotz unternehmerischer Krisen und Rücksetzer der Tesla-Aktie. Wer den 43-Jährigen kritisiert, jammert schon mal auf hohem Niveau. Mit schicken Raumschiffen und umweltfreundlichen Elektroautos ist es bei Elon Musk aber noch nicht getan. Er hat eine Vision für die gesamte Menschheit, nämlich dass sie irgendwann einen zweiten Planeten braucht. Logischer Schluss: Wir müssen zum Mars! Hyperloop nimmt Formen an Von den Revolutionen der Gegenwart also hin zu jenen von morgen: Iron Man hat die nötigen Ideen. Der Hyperloop in Kalifornien macht allerdings Schluss mit Eisen, oder besser gesagt, Eisenbahnen. 2013 präsentierte Musk der Öffentlichkeit seine Pläne, die Reaktionen reichten von Faszination bis Belustigung. Doch bereits 2016 soll es ernst werden. Das Projekt, das Musk diesmal auf eigenen Wunsch nicht selber durchzieht sondern nur angestoßen Fotos: spacex.com hat, nimmt langsam Gestalt an. Unter der Leitung von CEO Dirk Ahlborn will Hyperloop Transportation Technologies (HTT) im nächsten Jahr die ersten Versuche starten, irgendwo im Nirgendwo zwischen Los Angeles und San Francisco. Sogar ein Börsengang Ende 2015 steht im Raum. Die nötige Teststrecke finanziert Elon Musk mit 100 Millionen US-Dollar wohl selbst – Musk macht mobil. Wenn es nach ihm ginge, würden weltweit entsprechende Strecken gebaut, um den Personenverkehr, na, Sie wissen es, zu revolutionieren. Er verstehe nicht, warum man noch neue Zugstrecken baue, wenn es Ideen wie die seine gebe. Festzuhalten bleibt: Bei Elon Musk geht es vor allem über die Fähigkeit zur Begeisterung, um sein smartes Auftreten und um seine brillanten Ideen. Profitabilität, die andere Manager als höchstes Ziel sehen, sieht er beispielsweise bei Tesla „frühestens 2020.“ Technologischer Fortschritt, Innovationen und geschickte Inszenierungen sind seine Welt. Tatsächlich könnte Elon Musk am Ende mehr sein als Iron Man: Nicht bloß ein schnöder Superheld, sondern ein großer Visionär der Menschheit. Unternehmen wie Google, die viel Geld in seine Projekte stecken, scheinen ähnlich zu denken. Und bei Apple quengeln die Aktionäre danach, Tesla zu kaufen. Wenn sie da mit dem dickköpfigen Musk mal nicht in den sauren Apfel beißen. MM BÖRSE 21 am Sonntag · 1 | 201 5


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