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UNTERNEHMEN  Tra ding  Fonds  ZERTIFIKATE  rohstoffe  Lebensar t  AKTIEN & MÄRKTE Flugzeugherstellers ausgewirkt. Mit dem Jet A320 war die derzeit wichtigste Baureihe der Airbus Group betroffen. So sind über 3700 Exemplare des Flugzeugs im Einsatz. Damit ist der A320 das bisher erfolgreichster Modell des Flugzeugherstellers. Das Mittelstreckenflugzeug ist in erster Linie in asiatischen Fluglinien im Einsatz. Dort war es erst im vergangenen Dezember zu einem Zwischenfall gekommen. Damals war eine AirAsia Maschine des selben Typs abgestürzt. Doch die bisherigen Ermittlungen der deutschen und französischen Behörden entlasten nach ersten Erkenntnissen den europäischen Flugzeughersteller. So glauben die Ermittler nach der Auswertung des Stimmrekorders im Flugzeug an einen absichtlich herbeigeführten Absturz des Co-Piloten. Ein technischer Defekt als Ursache des Unglücks scheidet damit aller Wahrscheinlichkeit nach aus. Die Airbus Group kann beruhigt in die Zukunft schauen. Auftrag aus Südkorea Denn die Nachrichten über den Absturz ließen eine weitere wichtige Meldung über den Konzern in den Hintergrund rücken. So trieb Airbus seinen Ausstieg aus dem französischen Kampfflugzeug-Hersteller Dassault weiter voran. Unter der Woche gab der Flugzeughersteller bekannt, dass man sich von 15 Prozent der Aktien an Dassault getrennt habe. Mit dem Verkauf der 1,38 Millionen Aktien umfasst das Aktienpaket von Airbus nun nur noch 27 Prozent der Anteile an dem Rüstungskonzern. Schätzungen zufolge hat der Konzern mit dem Verkauf etwa 1,7 Milliarden Euro eingenommen und damit frisches Geld für Investitionen generiert. Bereits 2014 hatte sich Airbus von Anteilen im Wert von 800 Millionen Euro getrennt. Damit setzt Konzern Chef Enders seinen aktuellen Weg konsequent fort. Enders hatte jüngst angekündigt, sich schrittweise aus einzelnen Beteiligungen zurückzuziehen damit das Rüstungsgeschäft insgesamt zu reduzieren. In Zukunft soll Airbus seine Ressourcen wieder mehr in sein Kerngeschäft in der zivilen Luftfahrt investieren. Nicht so sehr ins Konzept aber dennoch erfreulich passt auch eine Nachricht von vor zwei Wochen. So hatte sich Airbus zusammen mit dem südkoreanischen Partner Korea Aerospace Industries um einen Auftrag zur Entwicklung neuer Helikopter für Südkoreas Luftwaffe beworben. Aus Seoul kam nun die Bestätigung, dass Airbus auch den Zuschlag erhalten habe. Die Südkoreanische Regierung fordert von der Konzerntochter Airbus Helicopters nun einen neuartigen Leichthubschrauber, der sowohl militärischen als auch zivilen Zwecken dienen soll. Als Ausgangsmodell wird dabei das Airbus-Modell Dauphin H155 dienen. Der Auftrag umfasst etwa 214 militärische und etwa 100 zivile Leichthubschrauber. Das Auftragsvolumen wird auf 1,5 Milliarden Euro taxiert. Bereits 2020 soll die zivile Version, zwei Jahre später die militärische Version des Hubschraubers in Dienst gestellt werden. Positive Entwicklung 2015 Zudem kann der Konzern mit einer positiven Entwicklung im Jahr 2015 punkten. Während man nach Gerüchten um einen 35 Milliarden Auftrag von Emirates über eine Weiterentwicklung des Konzer-Flaggschiffs A380 nachdenkt, waren auch die von Airbus vorgelegten Zahlen außerordentlich gut. So konnte die Airbus Group ihren Gewinn um knapp 60 Prozent steigern. Auch die Dividende konnte mit 1,20 Euro je Aktie in bisher ungeahnte Höhen gehoben werden. Grund dafür waren volle Auftragsbücher sowie die guten Zahlen im Passagiergeschäft. Darüber hinaus profitiert der Flugzeughersteller weiterhin von dem schwachen Euro. Bei einem aktuellen Kurs von 60,53 Euro konnte die Aktie auch die Analysten überzeugen. So erhöhte Jaime Rowbotham, Analyst von Morgan Stanley, sein Kursziel für das Papier des Luft- und Raumfahrtkonzerns von 53 auf 63 Euro. Rowbotham begründete dies in seiner Analyse insbesondere mit der Aussicht auf deutlich steigende Ausschüttungen an die Aktionäre. Allerdings wies er auch daraufhin, dass die günstigen Wechselkursentwicklungen vom Markt zuletzt wieder eingebremst wurden. Alles in allem stehen die Aktien auch nach der Katastrophe um das Flugzeugunglück in Frankreich nicht schlecht für den europäischen Flugzeughersteller. Nur neue Erkenntnisse zur Unglücksursache, die auf einen technischen Defekt hindeuten würden, könnten dem Höhenflug der Airbus-Aktie derzeit gefährlich werden. RS Zeitweise sackten die Papiere des Luftfahrt-Konzerns am Dienstag nach dem Unglück um bis zu drei Prozent ab. BÖRSE 45 am Sonntag · 11 | 201 5 Airbus


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