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UNTERNEHMEN  Trading  Fonds  ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE diese bemerkenswerte Entwicklung und rät in einer aktuellen Aktienanalyse nach Q3-Quartalszahlen weiterhin zum Kauf der Aktie des Gesundheitskonzerns Fresenius. Die Quartalsbilanz habe die Sorgen über die Geschäftsentwicklung des hessischen Konzerne aus dem Gesundheitsbereich nicht nur in Deutschland sind mächtig auf dem Konzerns zerstreut, so der Analyst. Die Fresenius SE sei Jones zufolge nach wie vor ein solides, gut diversifiziertes und hochdefensives Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Jones manifestiert sein „buy“- Vormarsch. Votum für die Fresenius-Aktie mit einem Kursziel von 46 Euro. Der Blick über den Tellerrand bestätigt den aktuellen Trend. Wer sich die Entwicklung im US-amerikanischen Standard & Poor’s 500 Index genau ansieht, stellt fest, dass Konzerne aus dem Gesundheitsbereich nicht nur in Deutschland mächtig auf dem Vormarsch sind. Alleine in diesem Jahr legten Aktien aus jenem Sektor um mehr als 16 Prozent zu, und verzeichneten damit den höchsten Anstieg unter den zehn Branchengruppen im breiten Standard & Poor’s 500 Index. Unternehmen aus dem Bereich der zyklischen Konsumgüter kommen indes kaum auf ein Prozent Zuwachs. Wertpapiere aus dem Gesundheitssektor machen inzwischen fast 14 Prozent des S&P 500 aus. Sie sind damit die drittgrößte Gruppe – vor den zyklischen Konsumgüter-Unternehmen mit weniger als zwölf Prozent. Vor 20 Jahren hatte sich das Indexgewicht der Gesundheitstitel nur auf neun Prozent belaufen, verglichen mit 15 Prozent für die damals größte Indexbranche, die zyklischen Konsumgüter mit 15 Prozent, wie Daten von Bloomberg zeigen. Strategen von der New Yorker Bank of America sehen eine der Ursachen in der alternden Generation der sogenannten Baby-Boomer – das sind die Personen, die in Zeiten hoher Geburtenraten nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden. „Die Menschen geben tendenziell weniger aus, wenn sie älter werden“, erklären die Analysten. „Und das Ausgabeverhalten verlagert sich von Gütern wie Autos und Kleidung sowie von Bildung und Kinderbetreuung auf Medikamente und Gesundheitswesen.“ Darüber hinaus profitieren die Aktien von Pharma-und Gesundheitskonzernen derzeit von multiplen geopolitischen Krisenherden. Die Angst vor einer Zuspitzung im Konflikt zwischen Russland und Europa, die Furch vor einer Bedrohung der westlichen Welt durch einen Anstieg des internationalen Terrorismus, die Sorge um die Auseinandersetzung in Nahost- all das hemmt den Risikoappetit der Anleger, und treibt selbige in die Arme von nicht-zyklischen Unternehmen. Bayer, Merck oder Fresenius sind relativ immun gegen konjunkturelle Schwankungen. Das Geschäft wird wenig vom wirtschaftlichen Umfeld beeinflusst. Zusätzlich profitieren diese Unternehmen durch die extrem niedrigen Zinsen. Und so freuen sich Gesundheitskonzerne über immer mehr Aktionäre, die aus der stetig wachsenden Gruppe der vorsichtigen, risikoscheuen Anleger kommen. Für sie sind Wertpapiere von Bayer, Merck, Fresenius und Co. ein gefundenes Fressen. Es wird spannend zu beobachten sein, wie lange, ob und in welchem Ausmaß sich der Run auf die Langweiler-Aktien auch 2015 fortsetzen wird. Viele Experten halten die Wertpapiere bereits heute für unverhältnismäßig teuer und raten zum Strategiewechsel. Auch Matthew Siddle, Fondsmanager des Fidelity European Growth Fund, ermutigt dazu, vermehrt auf die Wertpapiere von zyklischen Unternehmen zu setzen: „In diesem Umfeld finde ich vor allem in zyklischen Sektoren interessante Aktien, deren Bewertungen wieder auf ein attraktives Niveau gesunken sind. Hier sind bereits nach unten korrigierte Erwartungen bei Unternehmensgewinnen eingepreist. Zykliker werden im Vergleich zu defensiven Titeln mit dem größten Abschlag seit 2008 gehandelt.“ Ob die Aktionäre diesen Mut zum Wechsel mitbringen? Das neue Jahr wird es zeigen. WIM BÖRSE 30 am Sonntag · 1v | 201 4 Unternehmen des Monats


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