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trading  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTI FIKAT E  Rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE Benzin- Zertifikate: Wie Anleger sich gegen steigende Spritpreise absichern können Das freut die Autofahrer: Benzin ist so günstig wie seit vier Jahren nicht mehr, verkündete jüngst der ADAC. Der Preis für einen Liter Super E10 lag zuletzt im bundesweiten Schnitt bei 1,42 Euro – im Juli dieses Jahres hatte er noch bei 1,55 Euro notiert. Der Preisrückgang an den Zapfsäulen ist eine Folge der niedrigeren Rohölnotierungen. Mitte dieses Jahres kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent noch rund 115 Dollar. Heute nur noch rund 73 Dollar – ein Preissturz von mehr als 35 Prozent. Obwohl sich die Preise für Öl und Benzin in die gleiche Richtung bewegen, entwickeln sich deren Kurse nicht immer im Gleichklang. Entscheidend für den Spritpreis ist nicht nur der Preis für Rohöl, sondern auch die Nachfrage nach den verarbeiteten Produkten wie Benzin und Diesel. Je nach Bedarf der Konsumenten können sich die Preise unterschiedlich entwickeln. So ist es eine Zeit lang in China zu einem verstärkten Dieselbedarf gekommen, etwa durch einen sprunghaften Anstieg von Dieselaggregaten, die man dort zum Schweißen benötigt. Auch kann es sein, dass Raffinerien in Urlaubszeiten die Nachfrage nicht mehr decken können. Lineare Preisentwicklung Anleger, die davon überzeugt sind, dass die Preise für Kraftstoffe künftig wieder steigen, können sich Zertifikate ins Depot legen, deren Wert sich linear zum Benzinpreis entwickelt. Aus besagten Gründen funktioniert die Absicherung gegen steigende Spritpreise mit Benzin-Zertifikaten besser als mit den um einiges stärker am Markt verbreiteten Öl-Zertifikaten. Benzin wird seit Mitte der 80er-Jahre in Form von Future-Kontrakten an der New Yorker Rohstoffbörse Nymex gehandelt. Mit Partizipationszertifikaten auf diese Futures nehmen Anleger eins zu eins an der Entwicklung des Basiswerts und somit an Gewinnen und Verlusten teil. Zum Beispiel mit dem Benzinzertifikat der Deutschen Bank (WKN: DB5 BEN). Das Papier kostet derzeit rund 20 Euro und verfügt über eine unbegrenzte Laufzeit. Angesichts der deutlich gefallenen Benzinpreise hat das Papier in diesem Jahr um rund 20 Prozent an Wert verloren. Seit der Auflegung des Zertifikats vom Mai 2009 konnte es allerdings um 66 Prozent zulegen. Keine Währungssicherung Das Zertifikat ist nicht währungsgesichert. Für Anleger aus Euroland heißt das: Sollte der US-Dollar gegenüber dem Euro nachgeben, sinkt der Wert des Zertifikats – bei gleichbleibendem Benzinpreis. Umgekehrt steigt der Zertifikatepreis, wenn der Dollar gegenüber dem Euro zulegt. Last but not least: Anleger können sich per Zertifikat zwar gegen den Anstieg des reinen Produktpreises absichern – nicht aber gegen die steuerlichen Ansprüche des Fiskus. So zahlen Autofahrer hierzulande für jeden Liter Benzin 65,45 Cent (Diesel: 47,04 Cent) Energiesteuer, die früher Mineralölsteuer hieß. Auf den Produktendpreis kommt dann noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent obendrauf. Der Spritpreis besteht somit letztlich in etwa zur Hälfte aus Steuerabgaben. Tip Benzin-Zertifikate Emittent WKN Laufzeit Kurs in € Deutsche Bank DB5BEN endlos 20,69 Société Générale SG0DOC endlos 21,64 HypoVereinsbank HV16F1 endlos 18,48 Quelle: finanzen.net, Stand: 27.11.2014 BÖRSE 42 am Sonntag · 1v | 201 4


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