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ZERTI rohstoffe  FIKAT E  Lebensart  rohstoffe  AKTIEN Lebensart  & MÄRKTE  AKTIEN unternehmen & MÄRKTE  UNTERNEHMEN Trading  fonds  Trading  ZERTI FIKAT FONDS E Stahl ist überall Stahl ist der mengenmäßig am meisten verwendete metallische Werkstoff. Er findet sich in Fahrzeugen, Maschinen, Fabriken, aber auch in kleinen Dingen wie Werkzeugen, Schrauben und Büroklammern. Ein Leben ohne Stahl ist heute kaum vorstellbar. Stahl bildet das Gerüst unserer industrialisierten modernen Welt. Er ist von hoher Festigkeit, zugleich gut verformbar und lässt sich für die verschiedensten Anforderungen in punkto Härte, Zähigkeit und Korrosionsverhalten modifizieren. Die metallische Legierung ist daher vielfältig einsatzbar. Kein Wunder das der Werkstoff so begehrt ist. Der weltweite Stahlverbrauch ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Zwar schwankt der Bedarf abhängig von der konjunkturellen Entwicklung, was zum Beispiel 2008 und 2009 zu einer rückläufigen Produktion führte. Die übergeordnete Tendenz ist jedoch klar aufwärts gerichtet. Im Zeitraum 2003 bis 2013 kletterte der weltweite Ausstoß um fast 70 Prozent. In den vergangenen 20 Jahren hat er sich mehr als verdoppelt. Konkret wurden 2013 rund 1,649 Milliarden Tonnen Rohstahl produziert und damit 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig erhöhte sich die globale Nachfrage um 6,5 Prozent. Der Branchenverband World Steel Association rechnet auch im laufenden und im nächsten Jahr mit einem weiterhin wachsenden Bedarf. Allerdings schraubte er seine Prognosen etwas herunter. Ursprünglich Zuwachsraten bei fertigen Stahlprodukten von jeweils mehr als drei Prozent erwartet, geht man nun von Steigerungen von zwei Prozent aus. In der Kürzung dürften sich die in den vergangenen Monaten verschlechterten globalen Konjunkturperspektiven niederschlagen. Zum Beispiel wird China, der mit Abstand größte weltweite Erzeuger und Verbraucher, wohl 2014 eine rückläufige Nachfrage verzeichnen. Es wäre der erste Rückgang seit 2000. Die chinesische Stahlindustrie ist zudem von großen Überkapazitäten geprägt. Die mehr als ausreichende Versorgungslage brachte daher die Stahlpreise in China deutlich unter Druck, auch mit der Folge steigender Exporte. Die weltweit drohende Schwemme von chinesischen Stahl könnte auch in Europa die Preise wieder belasten und damit die Erholung beenden, die sich seit dem Zwischentief im Juli 2013 zeigt. Seither kletterte der Spotpreis an der LME von etwa 100 auf zuletzt 460 US-Dollar. Das sorgte bei den europäischen Stahlherstellern für etwas Entspannung, wenngleich die Preise noch immer deutlich unter den Höchstkursen von 2011, wohin 34 Prozent fehlen, und 2008 – dorthin fehlen sogar 59 Prozent – notieren. Stahlproduktion und Verbrauch seit 2003 Stand: 14.11.2014 Rohstoff des Monats BÖRSE 49 am Sonntag · 1v | 201 4


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