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BÖRSE AM SONNTAG SONDERAUSGABE VIP 2017

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART USA DEUTSCHLAND EUROPA BÖRSE 12 am Sonntag · III | 2017 Märkte im Überblick Die Performance der US-Aktienmarktindizes kann sich im bisherigen Jahreslauf 2017 sehen lassen. Selbst das aktuelle Schlusslicht, der Nebenwerteindex Russell 2000, liegt bis dato um mehr als 4 Prozent vorn. Schon wesentlich höher fallen die Zuwächse bei S&P 500 und Dow Jones mit jeweils mehr als 11 Prozent aus. Aber selbst diese Gewinne sind nichts im Vergleich zu dem Plus beim NASDAQ Composite, der aktuell fast 20 Prozent auf der Habenseite stehen hat. Eine bemerkenswerte Entwicklung für das mehr als 2.500 Werte umfassende Kursbarometer. Eine der Hauptantriebskräfte war die glänzende Performance bei den Schwergewichten im Index, namentlich Apple, Alphabet, Microsoft, Amazon und Facebook. Diese fünf Unternehmen alleine vereinnahmen derzeit beinahe 30 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des NASDAQ Composite auf sich. Problematisch könnte es daher werden, wenn den Schwergewichten die Luft ausgeht oder von denen einer oder mehrere davon ins Rutschen geraten. Dieses Risiko ist noch stärker im NASDAQ-100 ausgeprägt, der 2017 bislang einen Gewinn von mehr als 22 Prozent verbuchen konnte und damit die Spitzenposition bei den US-Indizes innehat. Er wird ebenfalls maßgeblich von den genannten fünf größten Einzelwerten bewegt. Ihr Anteil an der gesamten Marktkapitalisierung des Index ist mit zusammen 42 Prozent sogar noch um einiges höher. Der deutsche Aktienmarkt ist auf einem guten Weg, auch im Börsenjahr 2017 eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Mit einem Zuwachs von derzeit rund 9 Prozent liegt der DAX relativ komfortabel im Plus. Bleibt es bei einem Gewinn, wäre es der sechste in Folge. Gleiches gilt für MDAX und SDAX, die im bisherigen Jahresverlauf 2017 besser liefen als der Leitindex. Dabei sticht insbesondere die Performance des SDAX von bis dato rund 23 Prozent heraus. Noch stärker präsentierte sich der TecDAX, dessen Performancethermometer nach dem kleinen Minus 2016 von 1,4 Prozent derzeit mehr als +30 Prozent anzeigt. Am deutschen Aktienmarkt waren bei den Einzelwerten die Renner 2017 die Versorger, wie der Branchenindex DAXsector Utilities mit einem aktuellen Plus von 50 Prozent eindrucksvoll verdeutlicht. Nach der mäßigen Performance in den beiden Vorjahren gab es bei der durch die Energiewende arg gebeutelten Branche ein verstärktes Interesse. Schätzen die Anleger die geschäftlichen Aussichten von RWE, E.ON und Co. nun nachhaltig als wieder wesentlich rosiger ein, verstärkt durch Übernahmespekulationen? Oder lag es im Wesentlichen am Nachholeffekt? Von den Branchen sind 2017 außerdem sehr gut gelaufen Transport, Basismaterialien und Technologie. Am schlechtesten performten die Werte aus den Bereichen Medien, Bau, Telekommunikation und Automobil. NASDAQs liegen vorn Versorger am stärksten unter Strom Rallye bei türkischen Aktien Beim Blick auf die europäische Börsenlandkarte stechen 2017 bislang die Kursbarometer aus Osteuropa und der Türkei heraus. Der türkische Leitindex kennt seit dem Zwischentief Ende 2016 quasi nur eine Richtung: aufwärts. Seither ist er um mehr als 50 Prozent gestiegen, neue Rekorde inklusive. Dem EURO STOXX 50 bleibt da trotz seiner soliden Performance von bis dato etwa 7 Prozent nichts übrig, als neidvoll zu schauen. Immerhin liegt er im Plus. Gleiches gilt für den STOXX Europe 600, der nicht nur Werte aus der Eurozone, sondern auch aus Großbritannien, der Schweiz, Dänemark Norwegen, Schweden und Tschechien enthält. Eher mäßig lief es im laufenden Börsenjahr bei russischen Aktien. Hatten diese im Vorjahr noch mit kräftigen Zuwächsen geglänzt, was dem Leitindex RTS einen Jahresgewinn von 52 Prozent bescherte, liegt das Kursbarometer aktuell um 2 Prozent hinten. Hier ist offenbar Konsolidierung angesagt. Diese fällt für Anleger aus dem Euroraum wegen der Aufwertung des Euro noch stärker ins Gewicht. Deutlich wird dies an der Performance des von der Wiener Börse berechneten RTX EUR. Dieser Index hat bislang ein größeres Minus verzeichnet als das in Rubel berechnete Pendant RTX RUB. Das Beispiel veranschaulicht einmal mehr, dass man bei Investments außerhalb des Euroraums mögliche positive wie negative Währungseffekte berücksichtigen sollte. NASDAQ-100 Stand 22.9.2017 DAXsector Utilities Stand 22.9.2017 BIST 100 Stand 22.9.2017


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