UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE AKTIEN UND MÄRKTE Unternehmen des Monats Bei Alibaba hingegen stammt noch immer der Hauptteil des Umsatzes, nämlich 86 Prozent, aus dem reinen Online-Handel. Um jedoch weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, setzt das chinesische Unternehmen seit Beginn des Jahres auf einen neuen Markt: den Offline-Handel, also den Verkauf von Produkten in eigenen Alibaba-Läden. Und das mit gutem Grund: Laut dem Marktforschungsinstitut eMarketer finden in China noch immer mehr als 80 Prozent aller Verkäufe, was einem Erlös von vier Billionen USDollar entspricht, offline statt. Diesen gigantischen Markt möchte Alibaba nun erschließen. Seit Beginn 2016 steckte der Online-Händler knapp acht Milliarden US-Dollar in den Aufbau seiner Off line-Sparte. So übernahm Alibaba beispielweise im Januar dieses Jahres die chinesische Kaufhauskette InTime für 2,6 Milliarden USD und kooperiert zudem mit den Einzelshandelskonzernen Bailian und Suning Commerce. Desweitern plant der E-Commerce Konzern weitere 10.000 kleinere Gemischtwarenläden in Alibaba-Shops umzubauen, nach Vorbild der erfolgreichen Hema-Supermärkte, mit denen Alibaba bereits im Juli 2017 an den Start ging. Eine Frage bleibt jedoch offen: Welche der beiden Firmen hat langfristig mehr Potenzial, wer knackt die 500 Milliarden USDollar Marke zuerst? Klar ist, Alibaba hat mit dem chinesischen Markt definitiv den größeren potenziellen Kundenkreis. Zudem, wächst die chinesische Mittelschicht, Alibabas Hauptzielgruppe, deutlich schneller als die Zielgruppe von Amazon. Trotzdem geht Alibaba nicht klar als Sieger hervor: Die Aktie des chinesischen Online-Retailers ist mit 22,9 Milliarden US-Dollar die am meisten geshortete Aktie der Welt, Amazon liegt mit 4,9 Milliarden USD weit dahinter. Diese Tatsache deutet darauf hin, dass viele Anleger der Entwicklung der chinesischen Plattform kritischer gegenüberstehen und sogar einen totalen Crash in naher Zukunft erwarten. Ihor Dusaniwsky, Managing Director bei S3 Partners, geht davon aus, dass viele Investoren Alibaba als direkten Stellvertreter für den chinesischen Markt sehen, ein Markt der nach Meinung vieler Analysten noch immer instabiler als der europäische oder amerikanische ist. Alles in allem, geht also aus dem Rennen zwischen Amazon und Alibaba kein klarer Gewinner hervor. Trotzdem ist es wahrscheinlich, dass Alibaba dank hoher Nettogewinne, sowie der schieren Größe des chinesischen Marktes, im Wettlauf um die 500 Milliarden USD Marke wohl leicht die Nase vorne haben wird. RE BÖRSE 30 am Sonntag · III | 2017 Foto: © aodaodaodaod - Shutterstock.com Foto: © 360b - Shutterstock.com Alibaba Stand: 22.09.2017 Amazon Stand: 22.09.2017
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