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BÖRSE 10 am Sonntag · III | 2018
Märkte im Überblick
Beim Performancevergleich der weltweiten
Aktienmärkte fällt im bisherigen Jahresverlauf
2018 die Stärke der Wall Street auf.
Trotz der Rücksetzer im Februar, liegen die
US-Indizes inzwischen wieder sehr komfortabel
im Plus. Eine Vorreiterrolle hat dabei
der NASDAQ-100, der aktuell rund 17 Prozent
auf der Habenseite stehen hat. Ebenfalls
gut gelaufen sind die Nebenwerte, was
am Russell 2000 gut zu erkennen ist, der bis
dato knapp 12 Prozent zulegen konnte. Ein
wenig hinterherhinken der S&P 500 mit 8
Prozent und der Dow Jones mit 5 Prozent.
Trotz aller medialer Unkenrufe, beispielsweise
wegen des Handelskriegs zwischen
den USA und China, scheint der US-Aktienmarkt
die gute Konjunkturlage in den
USA aber auch die dort wohl weiterhin
günstigen Perspektiven widerzuspiegeln. Im
zweiten Quartal hatte die US-Wirtschaft ein
kräftiges Wachstum gezeigt. Laut zweiter
Schätzung erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) um 2,9 Prozent gegenüber
dem Vorjahresquartal. Bei der in den USA
üblichen, auf ein Jahr hochgerechneten (annualisierten)
Betrachtungsweise lag der BIPAnstieg
bei 4,2%. Das ist der höchste Wert
seit dem dritten Quartal 2014. In den beiden
Quartalen zuvor lagen die Raten bei 2,2
Prozent (Q1) bzw. 2,3 Prozent (Q4). Eine
anhaltend robuste Konjunktur könnte der
Nährboden für weitere Zuwächse am USAktienmarkt
sein. Zwischenzeitliche Rücksetzer
sind jedoch nicht auszuschließen.
Schaut man sich die Bilanz des DAX im bisherigen
Jahreslauf 2018 an, könnte man auf
eine insgesamt nur mäßige Entwicklung am
deutschen Aktienmarkt schließen. Und ja,
auch MDAX und SDAX können in Sachen
Performance bislang nicht sonderlich punkten,
wenngleich sie aktuell immerhin kleine
Zuwächse vorweisen können, während der
DAX rund 7 Prozent hinten liegt. Schwenkt
man den Blick auf den TecDAX, sieht das
Bild jedoch ganz anders aus. Er zeigt aktuell
ein kräftiges Plus von 15 Prozent. Die
deutschen Technologiewerte erfreuten sich
demnach eines großen Interesses seitens der
Anleger. Dabei glänzten vor allem einige
Schwergewichte mit einer besonders beeindruckenden
Performance. Zu nennen ist vor
allem Wirecard. Die Aktie des Spezialisten
für die Digitalisierung von Zahlungsprozessen
verzeichnet bis dato einen Zuwachs
von fast 100 Prozent. Der Wert ist nun auch
im DAX enthalten, nachdem die Deutsche
Börse bei der Zusammensetzung der DAXIndizes
die Trennung in klassische und
Technologie-Werte aufgehoben hat. Daher
sind nun auch andere der bisher im Tec-
DAX geführten Werte Mitglieder im SDAX
und MDAX. Deren maximale Mitgliederzahl
wurde dazu von 50 auf 60 (MDAX)
bzw. von 50 auf 70 (SDAX) angehoben. Der
TecDAX wird als Parallelindex für Technologiewerte
weitergeführt. Hier sind nun aber
auch die DAX-Werte SAP, Deutsche Telekom
und Infineon enthalten.
US-BIP – annualisierte Wachstumsraten TecDAX Stand 17.9.2018
Stand 17.9.2018
An den europäischen Aktienmärkten zeigt
sich im bisherigen Jahresverlauf 2018 ein differenziertes
Bild. Zu den größten Gewinnern
gehört der norwegische Aktienmarkt. Zwar
hatte der Oslo Børs All Share Index nach
dem sehr dynamischen Anstieg von März
bis Mai etwas an Momentum eingebüßt,
dennoch war hier die Tendenz weiterhin aufwärtsgerichtet,
was dem Kursbarometer neue
Rekorde bescherte. Ebenfalls solide im Plus
ist der finnische OMX Helsinki 25. Deutlich
abwärts ging es unterdessen bei den türkischen
Papieren. Der Leitindex BIST 100
liegt aktuell rund 19 Prozent im Minus. Und
wie entwickelte sich der EURO STOXX 50?
Der Gradmesser für die Bluechips aus der
Eurozone weist bis dato einen Verlust von 5
Prozent auf. Etwas besser ist die Bilanz beim
STOXX Europe 600 mit -3 Prozent. Der
Blick auf die europäischen Branchen zeigt,
dass 2018 die Erdöl- und Erdgas-Aktien
bislang am besten performten, was auf die
steigenden Ölpreise zurückzuführen ist. Eine
deutliche Schwäche zeigt dagegen der Bankensektor.
Der STOXX Europe 600 Banks
hat im bisherigen Jahresverlauf mehr als 16
Prozent an Wert eingebüßt. Zu den größten
Verlierern bei den Einzelwerten gehören die
Deutsche Bank und die Commerzbank.
Während die US-Geldinstitute zehn Jahre
nach der Lehman-Pleite wieder prächtig
verdienen, ist der europäische Sektor immer
noch damit beschäftigt, die Finanzkrise zu
bewältigen.
STOXX Europe 600 Banks Stand 17.9.2018
Robuste
US-Konjunktur
Starker
TecDAX
Schwacher
Bankensektor