AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Aktie im Brennpunkt
gewinnstark, dass selbst erhebliche Schadensersatzzahlungen weggesteckt
werden könnten. Andererseits erinnerten sich viele Anleger
an ähnliche Aussagen zu deutschen Versorgungsaktien als der
Atomausstieg kam – die Verluste wurden nie ausgeglichen.
Die britische Investmentbank Barclays hat das Kursziel für Bayer
nach der enorm schwachen Kursentwicklung und „Stimmungskapitulation“
nach den Ergebnissen des zweiten Quartals zwar von
105 auf 100 Euro gesenkt. Die Einstufung ließ Analyst Emmanuel
Papadakis in einer Studie aber auf „overweight“. Er rechnet nicht
mit einer schnellen Neubewertung. Für alle mit einem nicht so
kurzen Zeithorizont böten die Papiere der Leverkusener aber momentan
außerordentliche Chancen.
Auch die Deutsche Bank hat die Einstufung für Bayer auf „buy“
mit einem Kursziel von 127 Euro belassen. Mit einem Marktwertverlust
von 26 Milliarden US-Dollar seit der negativen Glyphosat
Entscheidung im August hätten die Anleger inzwischen
mehr Risiken eingepreist, als bei vergleichbaren Fällen in der
Vergangenheit zu zahlen gewesen sei, schrieb Analyst Tim Race
in einer Studie. Ein Teil der Verluste sei aber wohl auch auf die
Quartalsergebnisse, den Ausblick und die Unternehmenskommunikation
zurückzuführen.
Und auch die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Bayer
zwar von 113 auf 107 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf
„buy“ belassen. Die Leverkusener hätten zuletzt mit ihrem Ausblick
für 2018 enttäuscht, schrieb Analyst Alistair Campbell. Er
passte seine Schätzungen nach unten an. Nun komme es auf die
Ziele für das kommende Jahr an, die allerdings noch auf sich
warten lassen dürften. Die Aktie hält Campbell aber weiter für
deutlich unterbewertet. BAS
BÖRSE 32 am Sonntag · III | 2018
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Bayer AG Stand: 17.9.2018
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