FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN
In vielen Privatanlegerdepots
fehlt die Anlageklasse „Rohstoffe“
Während zahlreiche Anleger auf Gold oder andere Edelmetalle setzen, bleiben klassische Rohstoffe, wie
Industriemetalle oder Energieträger, in den Depots von Privatanlegern oftmals unberücksichtigt. Dabei bietet
der Rohstoffmarkt gerade im aktuellen Tiefzinsumfeld interessante Anlagealternativen.
Viele Jahre waren Anlagen in Rohöl, Erdgas oder Metalle eine ganz
sichere Wette: Chinas Wirtschaft wuchs rasant, Rohstoffe wurden
in zunehmenden Mengen nachgefragt. Bei wichtigen Industriemetallen,
wie Kupfer oder Eisenerz, traten zeitweise sogar Engpässe
auf. Wie stets in solchen Phasen, erhöhten die Anbieter ihre
Produktion und drückten so die Notierungen. Auch in die andere
Richtung funktioniert diese Systematik: Wenn die Preise tief gefallen
sind, rechnet es sich für viele Produzenten nicht mehr – das Angebot
wird gedrosselt und die Preise steigen. Im derzeitigen Marktumfeld
sind Rohstoffe zwar keine „ganz sichere“ Wette, dennoch
fehlt diese Anlageklasse zu Unrecht in vielen Privatanlegerdepots.
Wolfgang Schrage, Rohstoff-Spezialist bei der LBBW Asset Management,
erläutert, wie sich Anleger die Ertragschancen der Rohstoffmärkte
erschließen können und warum Rohstoffe die Gesamtrisiken
eines Depots senken können:
• Rohstoffe lindern den Anlagenotstand: Die europäische Zentralbank
hält die Leitzinsen niedrig. Anleihen werfen kaum noch etwas
ab, bergen bei Zinssteigerungen
aber hohe Kursrisiken. Aktien sind
schwankungsintensiv. Vor diesem Hintergrund können Rohstoffe als
zusätzliche Performance-Quelle zu ertragsstarken Depots beitragen.
• Öl, Metalle & Co. verbessern die Risikostreuung: Rohstoffpreise
entwickeln sich meist unabhängig von Aktien-, Immobilien- und
Rentenmärkten. Sie eignen sich gut zur Diversifikation und stabilisieren
langfristig die Renditen. Zudem sind es Sachwerte, deren
Preise bei anziehender Inflation zulegen und vor Kaufkraftverlust
schützen können
• Rohstoffe sind aktuell günstig bewertet: Nach einem mehrjährigen
kräftigen Preisrutsch haben sich die Rohstoffpreise seit Anfang
BÖRSE am Sonntag · III | 2018
Rohstoff-Fonds
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2016 zwar stabilisiert, gemessen an renommierten
Rohstoffindizes bewegen sie sich
jedoch immer noch auf dem Niveau von
vor 20 Jahren. So günstige Bewertungsrelationen
findet man nur selten: Aktien und
Immobilien stehen weit höher als damals,
Zinsen viel tiefer.
• Für Anleger, die die Preiszyklen am Rohstoffmarkt
nicht selbst verfolgen und einschätzen
können, bieten sich aktiv gemanagte
Rohstoffstrategien an: Der LBBW
RS Flex R (ISIN: DE000A14XPW0) zum
Beispiel partizipiert mit einem systematischen
Zyklusmanagement an den Preisbewegungen
der weltweiten Rohstoffmärkte.
In freundlichen Marktphasen positioniert
sich der Fonds chancenorientiert im
Rohstoffmarkt. In anhaltend schwachen
Marktphasen wird die Strategie unter Verwendung
von Absicherungsinstrumenten
bis hin zum Verzicht auf Rohstoffpositionen
sicherheitsorientiert ausgerichtet.
• Für Anleger, die den Rohstoffmarkt
im Blick haben und die Preiszyklen gut
einschätzen können, empfiehlt sich der
LBBW Rohstoffe 1 R (ISIN: DE000A-
0NAUG6), der immer chancenorientiert
im Rohstoffmarkt investiert ist und keine
Absicherungsinstrumente in Zeiten fallender
Rohstoffpreise nutzt.
Wolfgang Schrage
Rohstoff-Spezialist
bei der LBBW
Asset Management
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