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Anlagetrends2016

BÖRSENLEXIKON 103 Zeitpunkt preiswerter erwerben. Fällt der Kurs wie erhofft, verdient der Anleger an der Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufpreis. MACD-Indikator Der MACD-Indikator (Moving Average Convergence Divergence) hat sich zu einem der am meisten verwendeten technischen Indikatoren entwickelt. Der Indikator stammt aus dem Jahr 1979 und wurde von G. Appel entwickelt. Als Trendfolgesystem bildet er Signale für überkaufte und überverkaufte Situationen und Trendwechsel aus. Errechnet wird der MACD aus der Differenz zwischen dem gleitenden 12-Tage Durchschnitt und dem gleitenden 26-Tage-Durchschnitt, das Ergebnis ist die „MACD-Linie“. Die zweite Linie ist die so genannte „Signallinie“. Sie wird aus dem gleitenden 9-Tage- Durchschnitt ermittelt. Margin Bei Termingeschäften wird die Sicherheit, die ein Anleger für die Ausführung eines ungedeckten Geschäfts (beispielsweise Kauf oder Verkauf eines Futures) an die Bank oder den Broker zu leisten hat, als Margin bezeichnet. Margin Call Einen Margin Call erhalten Anleger vom Kreditgeber (Bank / Broker), wenn die Sicherheitsleistung (Einschuss) bei Termingeschäften aufgebraucht ist. Es muss neues Geld nachgeschossen werden. Unterbleibt dies, werden die eingegangenen Positionen zwangsliquidiert. Market-Timing Unter Market-Timing versteht man die Ermittlung des exakten Einstiegszeitpunktes vor einem Aufschwung beziehungsweise des exakten Ausstiegszeitpunktes vor einem Abschwung – in der Regel ein unmögliches Unterfangen. Marktneutrale Aktienstrategien Von marktneutralen Aktienstrategien wird gesprochen, wenn ein Aktienbestand durch gleichgroße Position von Leerverkäufen ergänzt wird. Damit sinkt das so genannte offene Risiko auf Null. Von den Bestandsaktien erwartet der Vermögensverwalter, dass sie sich besser als der Gesamtmarkt entwickeln, von den leerverkauften Titeln, dass sie schlechter abschneiden. In der Theorie besteht die Möglichkeit, unabhängig von der Marktrichtung positive Erträge zu erwirtschaften. Over the counter (OTC) OTC wird in den USA der nicht offizielle und unregulierte Börsenhandel bezeichnet. Aktien im OTC-Markt werden außerbörslich gehandelt – „über den Tresen“ (over the counter) gereicht. Dieser Markt ist der umfangreichste Wertpapiermarkt der Welt. Es werden vornehmlich Banken- und Versicherungsaktien, öffentliche und private Anleihen, Investmentanteile und alle Neuemissionen vor der amtlichen Börseneinführung umgeschlagen. Optionsanleihe Eine Optionsanleihe besteht aus zwei Teilen: einem Optionsschein und einer Anleihe. Der Optionsschein räumt dem Besitzer das Recht ein, Aktien innerhalb einer bestimmten Frist zu einem festgelegten Kurs zu kaufen. Der Optionsschein verfällt, wenn die Option zum letzten Handelstag nicht ausgeübt wird. Die Anleihe dagegen wird am fälligen Datum zu 100 % mit einem festen Zinssatz zurückgezahlt. Für Optionsanleihen gibt es verschiedene Börsennotierungen: „m.O.“ oder „cum“ bedeutet Anleihe mit Optionsschein, „o.O.“ oder „ex“ dagegen ohne Optionsschein. Die Börsennotierung kann auch für den Optionsschein allein gelten. PEG Das PEG (Price-Earnings-to-Growth-Ratio) ist ein modifiziertes Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV). Das PEG wird sehr oft bei Werten hinzugezogen, die ein extrem hohes KGV haben. Hier wird das KGV zum Gewinnwachstum ins Verhältnis gesetzt. Das beispielsweise sehr hohe KGV von 1.000 einer Aktie muss anders beurteilt werden, wenn das Gewinnwachstum sehr hoch ist. Pull-Back Der Begriff Pull-Back stammt aus der technischen Aktienanalyse. Ins Deutsche übersetzt bedeutet er „zurückziehen“ beziehungsweise „Rückzug“. Ein Pull-Back wird in der Schulter- Kopf-Schulter-Formation (SKS-Formation) charttechnisch sichtbar. Die SKS-Formation besteht aus einem ersten Top (linke Schulter), einem zweiten, höheren Top (Kopf ) und einem dritten Top, welches etwa die Höhe des ersten Tops haben sollte, also unter der Höhe des Kopfes bleibt. Zwischen den Tops fällt der Kurs immer auf die so genannte Nackenlinie zurück. Nach der rechten Schulter fällt der Kurs unter die Nackenlinie, erfährt in zirka 50 Prozent aller Fälle einen Pull-Back, bevor dann ein scharfer Kurseinbruch erfolgt. Put-Optionsschein Ein Put-Optionsschein erlaubt den Verkauf eines exakt definierten Gegenstandes an einem festgelegten Termin (europäischer Typ) beziehungsweise innerhalb einer vereinbarten Frist (amerikanischer Typ) zu einem im Voraus fixierten Preis. Gegensatz: Call-Optionsschein.


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