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KUNST UND LEBENSART 109 deshalb auch den Namen des Nürnbergers und werden häufig als „Dürerzeit“ bezeichnet. Zwar lassen sich mit Gegenwartskunst und Werken aus der Nachkriegszeit in der Regel höhere Renditen erzielen als mit Gemälden der alten deutschen Meister, dennoch werden diese von Sammlern als solide Geldanlage geschätzt – im Gegensatz etwa zu Kursrisiken unterworfenen Wertpapieren. Generell geht es vielen Kunstanlegern eher um den Werterhalt als um schnelle Gewinne. Dabei warnen Experten allerdings davor, Modetrends wie etwa den Impressionisten Boom Ende der 1980er-Jahre konsequent zu meiden. Im Zuge dieses „Kauf-rauschs“ und des in der Folge einsetzenden Preisverfalls hatten viele Anleger enorme Summen verloren. Kunstinvestments sind nach Einschätzung von Fachleuten vor allem auch dazu geeignet, Werte an die nächste Generation weiterzugeben. Gemälde, die beispielsweise als Leihgaben in Museen ausgestellt werden, sind in vielen Fällen von der Erbschaftsteuer befreit. Wer nun sein Geld in Kunstwerke investieren möchte, fährt meist besser, wenn er sich möglichst fachkundig beraten lässt. Professionelle Kunstberater können nicht nur wertvolle Tipps geben, mit denen sich Fehlkäufe vermeiden lassen, sie helfen auch, fällige Gebühren in Grenzen zu halten. Bei Auktionshäusern und Galerien handeln sie häufig gute Rabatte aus (von denen sie einen Teil als Provision für sich behalten). Dennoch sollte man die Kosten, die bei einem Kunstinvestment auf einen zukommen, im Auge behalten: Bei Auktionen wird beim Wiederverkauf ein Aufgeld von 10 bis 15 Prozent fällig, zuzüglich Steuern. Wer sein erworbenes Eigentum versichern will (wozu dringend zu raten ist), muss mit Jahresprämien in Höhe von etwa 0,2 Prozent des Wertes rechnen. Der gleichlautende Rat nahezu aller Experten lautet aber: Kaufen Sie nur, was Ihnen persönlich gefällt! An einem solchen Werk erfreut man sich sein Leben lang – selbst wenn der ökonomische Wert einmal zurückgehen sollte. Von der Schönheit der Kunst altdeutscher Maler kann man sich am besten durch einen Besuch in der Staatsgalerie Altdeutsche Meister in Augsburg oder aber in der Münchner Alten Pinakothek überzeugen. In der bayerischen Landeshauptstadt befindet sich mit mehr als 700 Gemälden die weltweit größte Sammlung altdeutscher Malerei, darunter so bedeutende Werke wie Albrecht Dürers „Selbstbildnis im Pelzrock“, die „Sieben Freuden Mariens“ von Hans Memling oder die „Alexanderschlacht“ von Albrecht Altdorfer. Ergänzt wird sie durch eine hochinteressante Abteilung altniederländischer Meister. Ein faszinierender Einblick in eine 500 Jahre zurückliegende Kunstepoche! Anzeige


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