Page 12

Anlagetrends2016

Deutsche Aktienmärkte 2015 Zwischen Zuversicht und Sorge Angestoßen vom aufgelegten EZB-Programm legte der deutsche Aktienmarkt im ersten Quartal 2015 einen fulminanten Start auf das Parkett. Griechenland und China setzten der Rekordjagd zur Jahresmitte dann aber ein jähes Ende. Die Ankündigung von Anleihekäufen durch die Europäische Zentralbank war der Startschuss für eine spektakuläre Kursrally am deutschen Aktienmarkt im ersten Quartal. Rund 25 Prozent konnte der Deutsche Aktienindex zwischen Januar und April als Gewinn verbuchen und die Messlatte für neue Allzeithochs auf 12.390 Punkte nach oben setzen. Konjunktursensible Werte standen dabei ebenso ganz oben auf den Kauflisten der Investoren wie Dividendentitel. Sorgte die nicht enden wollende Posse um die griechische Schuldenkrise dann bereits für erste Sorgenfalten auf der Stirn vieler Anleger, brachen infolge schwacher Konjunkturdaten aus China und des dortigen Börsencrashs schließlich alle Dämme. Bis Ende August fiel der DAX wieder auf sein Jahreseinstandsniveau zurück. DAX-Bewertung sehr günstig Wie die enormen Kursgewinne des ersten Quartals ein Schluck zu viel aus der Pulle waren, so dürften auch die Ängste um das Nachlassen des chinesischen Wirtschaftswachstums übertrieben sein. In einer Researchstudie beziffern die Analysten der Deutschen Bank den Anteil der China-Geschäfte am Umsatz und Gewinn der DAX-Unternehmen auf 9 Prozent resp. 15 Prozent, wobei drei Viertel dieser 15 Prozent auf die Ergebnisse der Automobilhersteller entfallen. Die Kurse von Volkswagen, Daimler und BMW hat es im Zuge der DAX-Korrektur denn auch besonders hart getroffen. Der Aktienkurs von BMW fiel gegenüber dem Jahreshoch zeitweise fast 40 Prozent zurück, obwohl die Deutsche Bank die Gewinnerwartungen der deutschen Automobilhersteller gerade einmal um 10 Prozent gekürzt hat. Insgesamt wurden die Gewinnerwartungen für die 30 DAX-Unternehmen von 865 Euro auf 860 Euro je Aktie reduziert, für 2016 wurden die Schätzungen von 950 Euro auf 925 Euro je Aktie gesenkt. Bei einem Indexstand von 10.000 Punkten läge das diesjährige DAX-KGV demnach bei 11,6, das KGV per 2016 gar nur bei 10,8. Damit dürfte der DAX die attraktivste Bewertung unter allen wichtigen Leitindizes vorweisen. Ende August hat die Deutsche Bank für das Jahresende ein DAX-Niveau von 11.300 Punkten, per 2016 von 12.100 Zählern in Aussicht gestellt. Exportwerte glänzen Auch MDAX-Werte wurden nach Erreichen eines neuen Allzeithochs im April bei 21.656 Punkten im weiteren Jahresverlauf von den Auswirkungen des China-Schocks nicht verschont. Während der DAX zum Ende des dritten Quartals aber nahezu alle Gewinne des bisherigen Jahresverlaufs wieder abgeben musste, blickt der MDAX noch immer auf ein zweistelliges Plus gegenüber den Kursen zum Jahresauftakt. Gerade bei den Exportunternehmen laufen die Geschäfte – trotz China – weiterhin glänzend, im Juli verzeichnete man mit einem Plus von 2,4 Prozent bei den Ausfuhren einen überzeugenden Start in das zweite Halbjahr. Sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten wurde im Juli der höchste jemals ermittelte saisonbereinigte Wert im Monatsvergleich erreicht. Die Gerade für die Werte der zweiten Reihe brachte das Börsenjahr 2015 überdurchschnittliche Kursgewinne. 12 // Anlagetrends 2016


Anlagetrends2016
To see the actual publication please follow the link above