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Anlagetrends2016

Aktien im Fokus Ist die Dividende die neue Rendite? Die Allianz und die Münchener Rück überzeugen mit einer hervorragenden Marktstellung, einer aussichtsreichen Strategie und einer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik. Zudem sind die Aktien der beiden DAXUnternehmen günstig bewertet. Mit gering verzinsten Staatsanleihen lässt sich kein Vermögen aufbauen, aber mit Aktien ist dies möglich. Allerdings sollte ein Anleger Aktien für sein Depot sorgfältig auswählen und dabei vor allem auf eine günstige Bewertung achten. Für Langfristinvestoren ist auch die Dividendenrendite von großer Bedeutung. Man sollte jedoch nie ausschließlich aufgrund einer hohen Dividendenrendite investieren, sondern nur dann, wenn das jeweilige Unternehmen auch mit guten Gewinnaussichten überzeugt. Denn üppige Ausschüttungen sind ein schwacher Trost, wenn eine Aktie aufgrund einer schlechten Geschäftsentwicklung deutlich an Wert verliert. Keine Dividendensenkung seit 1969 Von den 30 DAX-Konzernen punktet unter anderem die Münchener Rück mit einer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik. Im April 2015 hat der weltweit größte Rückversicherer eine Rekorddividende von 7,75 Euro pro Aktie gezahlt. Somit errechnet sich eine Dividendenrendite von 4,7 Prozent (Stand: 15.09.2015). Erfreulicherweise wurde die Ausschüttung seit 1969 oft erhöht, aber nie gesenkt. Auch künftig will das Unternehmen die Dividende mindestens auf dem Niveau des jeweiligen Vorjahres halten. Gute Marktstellung in Asien Bezüglich der langfristigen Geschäftsentwicklung ist Münchener- Rück-Vorstandschef Dr. Nikolaus von Bomhard optimistisch – unter anderem, weil viele Schwellenländer bislang nur unzureichend gegen Schäden aus Naturkatastrophen versichert sind. Hinzu kommt, dass der Konzern in Asien gut positioniert ist. Dort erwartet Dr. von Bomhard bis 2020 ein jährliches Prämienwachstum von 10 Prozent. Schwieriges Marktumfeld Leider drängen Hedgefonds und Pensionskassen in den Rückversicherungsmarkt. Dadurch nimmt der Wettbewerbsdruck zu, womit künftig ein leichter Rückgang der Prämien einhergehen dürfte. Darüber hinaus ist die Finanzlage der meisten Erstversicherer zurzeit gut, weswegen diese seltener Rückversicherungen abschließen als früher. Ein weiteres Problem sind die niedrigen Zinsen, aufgrund denen es für die Münchener Rück schwierig ist, mit festverzinslichen Papieren eine attraktive Rendite zu erzielen. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der Konzern bis zu 10 Prozent seines Kapitals in Aktien investieren könnte. Allerdings betrug die Aktienquote im Anlagenportfolio des Rückversicherers Ende 2014 lediglich 4,3 Prozent, weil das Management eine defensive Anlagestrategie umsetzt. Günstig bewertete Aktien Trotz des schwierigen Marktumfelds konnte die Münchener Rück den Überschuss im ersten Halbjahr 2015 um 9,5 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro steigern. Das Gesamtjahr dürfte laut Dr. von Münchener Rück ISIN: DE0008430026 WKN: 843002 Kurs 12.10.2015: 169,10 Euro Marktkapitalisierung: 27,7 Mrd. Euro Dividendenrendite: 4,7 % KGV 2016e: 9,4 Allianz ISIN: DE0008404005 WKN: 840400 Kurs 12.10.2015: 146,55 Euro Marktkapitalisierung: 64,6 Mrd. Euro Dividendenrendite: 4,8 % KGV 2016e: 10,0 16 // Anlagetrends 2016


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