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Anlagetrends2016

AKTIEN UND MÄRKTE 23 Mit Amgen hat sich ein weiteres Schwergewicht von einem historisch niedrigen KGVMultiple im unteren Zehnerbereich nach oben in den mittleren Zehnerbereich bewegt. Damit honoriert der Markt die Fortschritte beim Umbau der Konzernstruktur wie auch die positiven Nachrichten aus der Medikamentenentwicklung. Vertex Pharma wiederum hat ein Produkt in der Pipeline, für das Experten Spitzenumsätze bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar erwarten. Dementsprechend steigt der Gewinn und fällt die Bewertung von Vertex auf Basis des Kurs- Gewinn-Verhältnisses. Gilead Sciences, das von der Marktkapitalisierung her derzeit größte Biotechunternehmen, kommt mit einer einstelligen Ziffer auf den niedrigsten KGV-Wert unter allen Branchengrößen. Hier hinterfragt der Markt die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells angesichts der Tatsache, dass die Wachstumskurve für das Ende 2013 zugelassene Hepatitis-C-Mittel Sovaldi nach 2017 abflachen wird. Aus unserer Sicht werden hier die Wachstumsperspektiven unterschätzt, die sich für Gilead in anderen Lebererkrankungen ergeben. MidCaps auf dem Sprung Etwas differenzierter fällt das Bild bei den mittelgroßen Unternehmen aus, die auf einen Börsenwert zwischen fünf und zehn Milliarden US-Dollar kommen. Viele von ihnen arbeiten inzwischen profitabel. Im Gegenzug ist die Bewertung dieser Gesellschaften ungeachtet der jüngsten Korrekturen weiterhin hoch. Ein Grund sind die höheren Prämien, die Investoren diesen Firmen hinsichtlich Übernahmephantasie durch Pharma-, aber auch Biotechunternehmen einräumen. Dasselbe gilt auch für etliche Unternehmen mit Substanzen im frühklinischen Stadium. Hier preist der Markt nach unserer Auffassung solche Produkte schon sehr positiv mit hohen Wahrscheinlichkeiten einer späteren Zulassung ein, um in diesem Marktumfeld noch Aufwärtspotenzial zu sehen. Um das weitere Potenzial des Firmenwerts anhand der therapeutischen Innovationen richtig einzuschätzen, ist hier noch mehr Fachexpertise gefragt. In der Breite getragener Aufschwung Die Fakten sprechen weiter für Biotechinvestments. Hält der positive Nachrichtenfluss bei den Verkaufszahlen von neuen Medikamenten und den Neuzulassungen an, bleiben die fundamentalen Grundlagen für weiter steigende Kurse bestehen. Auf der Umsatzseite sind für die kommenden Jahre nachhaltig dynamische Wachstumsraten im zweistelligen Bereich zu erwarten. Die zuletzt rückläufige Kursentwicklung hat auch kleinere Biotechs wieder auf ein Bewertungsniveau geführt, das sie als Übernahmeobjekte für Interessenten aus dem Pharma- und Biotechsektor wieder attraktiver macht. Unter Chance-Rendite- Gesichtspunkten bieten die Branchengrößen weiterhin die attraktivste Bewertung. Und je kleiner die Firma, desto größer ist der Kurshebel nach oben und unten. Gerade neue Themenfelder in der Arzneimittelforschung laufen Gefahr, bei größeren Enttäuschungen in der klinischen Datenlage einen Korrekturmodus bei allen Firmen auszulösen, die im jeweiligen Bereich aktiv sind. Bei erfolgreichen klinischen Studien ist das Renditepotenzial jedoch sehr groß. Aus Anlegersicht empfiehlt es sich daher, die Risiken über die Auswahl von mehreren Unternehmen zu streuen. BB Biotech sieht sich mit seinem auf 30 bis 35 Firmen breit diversifizierten Beteiligungsportfolio – bestehend aus Large, Small und Mid Caps – sehr gut positioniert, um an diesem Wachstum überproportional zu partizipieren. Für die langfristigen Wachstumsperspektiven der Biotechbranche lässt die aktuelle Bewertung deutlichen Spielraum nach oben. Zur Person Dr. Daniel Koller ist Leiter des Investment-Management- Teams der börsennotierten Beteiligungsgesellschaft BB Biotech AG. Er ist seit 2004 als Senior Portfolio Manager bei BB Biotech und wurde 2010 mit der Leitung des Investment Management-Teams betraut. Zuvor war er vier Jahre in der Finanzindustrie tätig, zuerst in der Funktion als Aktienanalyst bei UBS Warburg und danach als Private Equity Investor bei equity4life. Daniel Koller studierte Biochemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und doktorierte im Bereich Biotechnologie während seiner Tätigkeit beim Schweizer Biotechnologieunternehmen Cytos Biotechnology.


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