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Anlagetrends2016

ZINSEN UND ANLEIHEN 41 Lage am Stahlmarkt angespannt Im globalen Stahlgeschäft sieht die Marktlage jedenfalls mau aus. Nach Berechnung der Unternehmensberatung Pricewaterhouse- Coopers (PwC) wird zwar die durchschnittliche globale Nachfrage bis zum Jahr 2025 um 3,3 Prozent pro Jahr wachsen. Aber seitens des Angebotes droht Preisdruck: Mit der Abschwächung vieler rohstofflastiger Währungen, etwa dem russischen Rubel, haben die Weichwährungsländer einen Preisvorteil in der Produktion, den sie als Trumpf an den Weltmarkt weitergeben. Überkapazitäten und in der Folge stetige Anpassungsbemühungen der Stahlkocher werden daher auf Jahre hinaus bestehen bleiben, wobei aber laut PwC Deutschland „der Motor in Europa“ sei. Da gereicht es Thyssen- Krupp zum Vorteil, (anders als etwa Salzgitter) Stahlverträge mit langer Laufzeit abgeschlossen zu haben. Übrigens: Neben Russland sehen Analysten auch China als „deflatorisch wirkenden“ Marktteilnehmer. Neun-Monats-Ergebnis durchaus passabel Kürzlich berichtete ThyssenKrupp über das Ergebnis der vergangenen neun Monate des Geschäftsjahres 2014/15. Dank positiver Währungseffekte stieg der Umsatz auf 32,3 Milliarden Euro (+7 Prozent). Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs um ein Drittel auf 1,26 Milliarden Euro. Zwar ist der Free Cash Flow mit -499 Millionen Euro noch deutlich negativ. Doch im Vergleich zum Vorjahr (-945 Millionen Euro) haben sich die Essener erheblich verbessert. Ein Malus bleiben die hohen Netto- Finanzschulden von 4,4 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr erwartet Hiesinger ein EBIT von 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro, wobei bis auf das Stahlgeschäft in Übersee alle Sparten positive Beiträge erwirtschaften sollten. Schuldschein bringt fast 3,4 Prozent Rendite Der Mischkonzern ist zur Zeit mit sechs Anleihen am Kreditmarkt vertreten. Ein günstiges Chance-Risiko-Verhältnis bietet die im Februar 2025 fällige Anleihe im Volumen von 600 Millionen Euro Kern der globalen Aktivitäten von Thyssen- Krupp Metallurgie ist der Handel und die Distribution von Legierungen und Metallen für die stahlerzeugende und chemische Industrie. (WKN: A14J58). Dem Papier heftet zwar nur ein Kupon von 2,5 Prozent an, dafür notiert es aber mit 93 Prozent weit unter pari. Daraus errechnet sich eine Rendite von aktuell 3,35 Prozent pro Jahr (Stand: 16. September 2015). Die Mindeststückelung der Anleihe beträgt 1.000 Euro. Risiken beachten Die Rendite lädt zu Vergleichen mit Tages- oder Festgeldern ein. Doch in den Vergleich sollten unbedingt die Unterschiede einbezogen werden. Man sieht es am Rating der Anleihe. Mit „Ba1“ (Moody’s) liegt deren Bonität eine Stufe unterhalb der sogenannten Investmentqualität. Aus der Symbolsprache der Ratingagentur ins Deutsche übertragen bedeutet dies: Zinszahlung und Tilgung der Anleihe sind „sehr abhängig“ von der wirtschaftlichen Gesamtlage. Hinzu kommt das Zinsänderungsrisiko: Steigt der allgemeine Marktzins, gerät der Kurs der Anleihe ins Rutschen. Die Chance indes: Sollte sich die Weltkonjunktur aufhellen, könnte die Anleihe rasch in Richtung 100 Prozent klettern. ThyssenKrupp WKN A14J58  ISIN DE000A14J587  Emittent ThyssenKrupp AG Volumen 600 Mio. Euro Stückelung 1.000 Euro Fälligkeit 25.02.2025 Rating Ba1 (Moody's), BB (S&P) Kupon 2,50% Kuponzahlung jährlich Tilgungskurs 100,00 % Kurs 91,00 % Rendite 3,726 % Stand: 13.10.2015, 10:30 Uhr


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