Kommentar Seit dem Spätsommer dominieren Angst und Nervosität die globalen Märkte. Statt deswegen komplett aus Aktien auszusteigen, bietet es sich an, die aktuellen Schwankungen intelligent zu nutzen. Gerade Discount- Zertifikate bieten in schwankungsreicheren Börsenphasen besonders attraktive Konditionen. Spätestens als der DAX am 24. August wieder unter seinem Stand vom Jahresanfang schloss, wurde den Anlegern klar, dass es an den Börsen nicht nur aufwärts geht. In einem auch weiterhin von Unsicherheit geprägten Marktumfeld erwägen daher etliche einen Ausstieg, um größere Verluste zu vermeiden. Diese erscheinen angesichts der aktuellen globalen Entwicklung nicht ausgeschlossen. Mittlerweile haben Sorgen über die Zukunft der chinesischen Wirtschaft diejenigen über Griechenland abgelöst, und die Verluste an den chinesischen Börsen haben ihre Spuren an den Märkten hinterlassen. Hinzu kommt die Unsicherheit über Zeitpunkt und Ausmaß einer Zinserhöhung in den USA. Entsprechend sind deutlich größere Ausschläge an den Aktienmärkten weltweit die Folge: Die auch als „Angstbarometer“ bekannten Volatilitätsindizes haben deutlich zugelegt. Wer dies jedoch als Anlass zum Ausstieg nimmt, beraubt sich sämtlicher Chancen, die die Aktienmärkte weiterhin bieten: Eine rasche Erholung ist derzeit ebenso möglich wie eine Fortsetzung der Korrektur. Zudem mangelt es noch immer an rentierlichen Anlagealternativen, da risikoärmere Anlageklassen wie Anleihen keine nennenswerte Rendite bieten und außerdem ein wachsendes Zinsrisiko bergen. Wer annehmbare 58 // Anlagetrends 2016 Aktien: Erträge erwirtschaften möchte, kommt daher nicht umhin, zumindest einen Teil seines Vermögens in Aktien zu investieren. Gerade für mittelfristig orientierte Anleger ist es in turbulenteren Zeiten jedoch sinnvoll, das Risiko eines Direktinvestments in Aktien zu reduzieren. Dies bedeutet allerdings nicht, dass sie Renditechancen komplett aufgeben müssen. Discount-Zertifikate ermöglichen die Abfederung potenzieller weiterer Kursverluste und je nach Ausstattung auch die Erzielung attraktiver Erträge – selbst wenn der jeweilige Basiswert seitwärts läuft oder mäßig verliert. Denn mit Discount-Zertifikaten kaufen Anleger eine Aktie oder einen Index mit Rabatt auf den aktuellen Kurs. Dafür partizipieren sie an Aufwärtsbewegungen des Basiswerts nur bis zu einer zuvor festgelegten Höhe, dem Cap des Zertifikats. Je höher die erwarteten Schwankungen des Basiswerts sind, desto attraktiver sind in der Regel auch die Konditionen von Discountern. Dies liegt an ihrer Funktionsweise: Der Rabatt auf den aktuellen Kurs des Basiswerts wird über den Verkauf einer Kaufoption finanziert, deren Preis mit steigenden erwarteten Schwankungen tendenziell steigt. Anleger sollten sich diesen Zusammenhang zunutze machen. So erlauben die mit einer hohen Volatilität verbundenen größeren Erlöse wahlweise höhere Risikopuffer oder großzügigere Caps. Damit können Anleger durch zahllose Kombinationen von Rabatt und maximaler Rendite das Renditepotenzial bei geringfügig reduziertem Risiko größtenteils erhalten oder sich weitestgehend vor Verlusten schützen, ohne das Renditepotenzial komplett aufzugeben. Statt dem Aktienmarkt komplett den Rücken zu kehren, empfiehlt es sich daher, im Zweifel auf Discounter umzusteigen und diese als intelligenten risikooptimierten Depotbaustein zu nutzen. Christine Romar Citigroup Global Markets Umsteigen statt aussteigen
Anlagetrends2016
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