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Anlagetrends2016

Trading 2015 66 // Anlagetrends 2016 Trading mit CFDs Trading mit Differenzkontrakten, sogenannten CFDs (engl. „Contracts for Difference“), erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit bei Anlegern. Inzwischen ist diese Derivate-Klasse erwachsen geworden und wird von mehreren Banken angeboten. Hinzu kommen spezialisierte CFD-Broker, die für den Handel mit CFDs gegründet wurden. Dabei besteht ein Unterschied: Broker sind die Market Maker, die alle Transaktionen ihrer eigenen Kunden abwickeln und dabei quasi eine eigene Börse darstellen. Im Hintergrund sichern sie sich an den internationalen Börsen mit Gegengeschäften ab. Kaufen die Kunden eines Brokers eine bestimmte Menge Öl-CFDs, so kauft der Broker Öl-Futures, zum Beispiel an der NYMEX in New York. Steigt der Ölpreis, so verdienen die CFD-Kunden Geld, das ihnen der Broker auszahlen muss. Gleichzeitig verdient aber auch der Broker Geld mit seinem Öl-Future-Geschäft. Im Idealfall gleichen sich beide aus. Doch die Sicht des CFD-Kunden auf die Welt des Brokers bleibt beschränkt. Die Kurse werden vom Broker errechnet und gestellt. Ein Abgleich mit dem Weltmarkt findet nicht statt. Diese Methode heißt OTC (engl. „over the counter“). Anders liegt der Fall bei einer zentralisierten CFD-Börse. Der Aufbau von solchen Börsen wurde in Deutschland bereits 2009 auf den Weg gebracht. Hier können mehrere Marktteilnehmer auf CFDs zugreifen, wie es auch bei Aktien- oder Rohstoffbörsen der Fall ist. Handelsaktionen und Preisbildung sind hierbei transparenter und kontrollierbarer. Eine andere Form der Zentralisierung bieten Dienstleister, die CFD-Handelsplätze für Geschäftskunden – zumeist Banken – aufbauen. Durch die zentrale Infrastruktur ist es ebenfalls möglich, die Transaktionen mehrerer Brokerhäuser zu zentralisieren. In allen Fällen läuft der Handel mit CFDs jedoch bereits seit Jahren gleich ab. Der Kunde erwirbt ein oder mehrere CFDs zu einem bestimmten Einstiegspreis plus einem geringen Aufpreis (Spread). Steigt der Preis, so kann er diese Position später mit Gewinn verkaufen. Umgekehrt läuft es mit Short-CFDs, bei denen der Gewinn bei sinkenden Kursen anfällt. Damit sind CFDs anderen Trading-Vehikeln überlegen. Um zum Beispiel bei sinkenden Kursen von Aktien Gewinn zu machen, muss man eine Zulassung zum Short-Handel besitzen. Zudem muss die Aktienposition real mit einem anderen Marktteilnehmer gehandelt werden. Das kann bei illiquiden Titeln zum Problem werden. Wer Optionsscheine oder Hebelzertifikate bevorzugt, der kann sich zwar darauf verlassen, dass der Emittent die Derivate zurückkauft. Es findet sich also immer ein Handelspartner. Doch diese Produkte haben zum Teil eine schwer zu kalkulierende Inhalte Trading Trading 2015 . . . . . . . . . . . . . . 66 Trading mit CFDs Interview . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Peter Cruddas Trends 2016 . . . . . . . . . . . . . . . 70 Ungebrochene Lust auf Social Trading Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Contrary Opinion Pro & Contra . . . . . . . . . . . . . 77 Zinserhöhung in den USA? Im Gegensatz zur OTC-Methode können auf einer CFD-Börse mehrere Marktteilnehmer auf CFDs zugreifen, wie es auch bei Aktien- oder Rohstoffbörsen der Fall ist.


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