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Anlagetrends2016

79 erhöhen die großen Erzförderer wie Rio Tinto, BHP Billiton oder Vale ihre Produktionen, aufgrund eines strikten Kostenmanagements können die großen Player der Branche selbst auf dem aktuellen Niveau noch wirtschaftlich arbeiten. Solange das Angebot durch die großen Konzerne immer weiter erhöht wird, dürfte eine nachhaltige Erholung der Eisenerzpreise weiter auf sich warten lassen. Nachdem sich der Ölpreis lange Zeit erfolgreich gegen die Schwäche im Rohstoffsektor stemmen konnte, hat es das schwarze Gold mit einer Kurshalbierung seit Sommer des vergangenen Jahres nun besonders hart getroffen. Konnte die OPEC mit einer künstlichen Verknappung der Fördermengen über Jahrzehnte hinweg den Rohölpreis praktisch nach Belieben diktieren, wird der Markt durch zahlreiche Fracking-Projekte in den USA seit einiger Zeit mit Öl überschwemmt. Das in den vergangenen Jahren oftmals propagierte Peak Oil ist in weite Ferne gerückt. Bislang will die OPEC ihre Marktanteile um jeden Preis verteidigen und weitet deshalb die Fördermengen aus – auch um den technologieintensiven und teuren Fracking-Projekten das Leben schwer zu machen. Gold verliert Status als Krisenwährung Syrien, Ukraine, Griechenland und China – von allen Krisen der vergangenen drei Jahre konnte der Goldpreis wenn überhaupt, dann nur sehr kurzfristig profitieren. Finanzinvestoren setzten 2015 sogar erstmals seit 2006 wieder auf fallende Kurse und fuhren Nettoshortpositionen im Markt, zum anderen zeigt sich auch die physische Goldnachfrage äußerst schwach. So sind die Nachfrage nach Schmuck, Münzen und Barren sowie die Käufe durch Notenbanken laut dem World Gold Council im zweiten Quartal 2015 zwischen 10 % und 15 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Das Researchhaus Natixis sieht für 2016 einen weiteren Rückgang des Goldpreises auf 950 US-Dollar je Unze. In der Krise auf dem Rohstoffmarkt liegen aber auch die Chancen. Viele der geplanten Projekte wurden bereits wieder verworfen, da sie sich nicht mehr wirtschaftlich vorantreiben lassen, weil die zu erwartenden Produktionskosten weit über den Marktpreisen notieren. Zahlreichen Unternehmen gehen nach vier Jahren Baisse schlichtweg die finanziellen Mittel aus, die Aktien einiger kleinerer Unternehmen sind bereits vom Kurszettel verschwunden. Die Schließung von Minen und das Abstoßen unrentabler Projekte dürfte das künftige Rohstoffangebot verringern und eine Erholung der Notierungen ermöglichen – bei einer Reihe von Rohstoffen wohl aber erst mittelfristig auf Sicht einiger Jahre. ROHSTOFFE 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Stand: September 2015 WTI-Öl - Spotpreis in US-Dollar US-Dollar 2.000 1.900 1.800 1.700 1.600 1.500 1.400 1.300 1.200 1.100 1.000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Stand: 05.10.2015 Gold - Spotpreis in US-Dollar US-Dollar


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