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Börsenlexikon 113 Book-to-Bill-Verhältnis Das Book-to-Bill-Verhältnis ist das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz – insbesondere in der Chipindustrie ein Indikator für die mittelfristige Entwicklung. Ein höherer Wert als eins signalisiert Wachstum. Bookbuilding-Spanne Das Bookbuilding-Verfahren dient zur Festlegung des Emissionspreises für Aktien von Börsenkandidaten. Bei diesem Verfahren wird kein fester Preis vorgegeben. Die Interessenten können innerhalb einer vorgegebenen Preisspanne – der Bookbuilding-Spanne – Angebote (= Zeichnungsangebote) abgeben. Ist die Nachfrage hoch, so wird sich der Emissionspreis im oberen Bereich der Bookbuilding- Spanne bewegen. Bei geringer Nachfrage wird der Emissionspreis dementsprechend niedriger ausfallen. BRIC BRIC steht für Brasilien, Russland, Indien und China, die zu den Emerging Markets gehören. Damit werden Volkswirtschaften bezeichnet, die früher nur geringe Bedeutung für die Weltwirtschaft hatten, deren Wachstumsraten nun aber die durchschnittliche Wachstumsrate der Weltwirtschaft übersteigen. Das gilt vor allem für die BRIC-Staaten: International wird davon ausgegangen, dass diese vier Länder langfristig zu den größten Volkswirtschaften der Welt zählen. Dabei verweisen Analysten auf die großen Rohstoffvorkommen, eine günstige Bevölkerungsentwicklung und Produktionsvorteile der BRIC-Staaten. Bundesanleihe Als Bundesanleihen werden die festverzinslichen Schuldverschreibungen der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet. Bundesobligationen Bundesobligationen haben einen festen Zinssatz, eine jährliche konstante Zinszahlung und eine Laufzeit von fünf Jahren ab Ausgabe. Die Deutsche Finanzagentur (früher Bundesschuldenverwaltung / Bundeswertpapierverwaltung) bietet eine Serie von Bundesobligationen zunächst für ein halbes Jahr gebührenfrei zum Verkauf an, ehe sie an der Börse eingeführt wird und zum aktuellen Tageskurs ge- und verkauft werden kann. Beim An- und Verkauf über die Börse fallen Provision, Börsengebühr und Maklercourtage an. Bundesschatzbriefe Bundesschatzbriefe sind mittelfristige Schuldverschreibungen. Sie werden von der Bundesrepublik Deutschland herausgegeben. Sie sind mit einem Festzins ausgestattet, der im Verlauf der Anlagezeit steigt. Bundesschatzbriefe werden nicht an der Börse gehandelt. Buy Die Einstufung „Buy“ beziehungsweise „Kaufen“ ist eine klare Kaufempfehlung. Call Call ist ein englischer Begriff und wird mit Kaufoption übersetzt. Der Käufer eines Calls erwirbt ein Recht, nicht jedoch die Pflicht, während der Laufzeit (amerikanische Option) beziehungsweise am Ende der Laufzeit (europäische Option) den Basiswert zu vorab festgelegten Konditionen zu kaufen. Das Gegenstück ist ein Put. Cap Caps sind Zinsbegrenzungs-Zertifikate und dienen zur Absicherung gegen steigende Zinsen. Der Käufer eines Caps zahlt eine Prämie dafür, dass ihm der Verkäufer die Differenz zwischen einem vereinbarten Zinssatz und dem Marktzinsniveau vergütet, sobald dieser den vereinbarten Satz überschreitet. Case-Shiller-Index Der Case-Shiller-Index, berechnet von Standard & Poor’s, spiegelt die Entwicklung des US-Wohnimmobilienmarktes wider. Der Index wurde in den 80er Jahren von den Ökonomen Karl E. Case und Robert J. Shiller entwickelt. Grundlage ist die Preisentwicklung von Einfamilienhäusern in den 20 größten Metropolregionen der USA. Weil sich der Index auf Immobilien in Ballungsgebieten mit entsprechenden hohen Preisen konzentriert, ist er volatiler als landesweite Indizes. CFD CFD steht für Contract for Difference und ist ein Differenzgeschäft. Ursprünglich wurden CFDs von großen Institutionen verwendet, um ihre Aktienexponierung kostengünstig abzudecken. Wie der Name vermuten lässt, ist ein CFD ein Barausgleich eines Differenzgeschäftes zwischen dem Kaufpreis und Verkaufspreis einer Anlage. So können Aktien, Rohstoffe, Indizes oder Währungen gehandelt werden, ohne sie selbst effektiv besitzen zu müssen. Mit dem CFD-Handel können Anleger mit 1 % des Kaufpreises eines Basiswertes (Underlying) von dessen Entwicklung zu 100 % profitieren. Es wird nur 1 % des Kapitals gebunden. Der CFD entwickelt sich genauso, wie das zugrunde liegende Underlying selbst – es gibt keinen Ablauftermin und keinen Zeitwertverfall. Es sind somit keine Termingeschäfte. Der Handel mit CFDs ist genauso liquide wie der zugrunde liegende Basiswert. Hinzu kommt, dass Anleger die Möglichkeit haben, auch von fallenden Märkten zu profitieren. Käufer von CFDs sind zudem dividendenberechtigt, Verkäufer müssen diese zahlen.


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