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Börsenlexikon 115 Divergenzen Divergenzen werden bei der technischen Chartanalyse beobachtet. Darunter sind fallende Hochpunkte beziehungsweise steigende Tiefpunkte im Kursverlauf, verbunden mit steigenden Hochpunkten beziehungsweise fallenden Tiefpunkten bei einem technischen Indikator, wie zum Beispiel MACD oder RSI, zu verstehen. Doji Der „Doji“ ist eine Formation der Charttechnik bei Kerzencharts. Er entsteht, wenn der Kurs im Handelsverlauf unentschlossen nach oben und unten pendelt, um letztendlich in der Nähe des Eröffnungskurses zu schließen. Es entsteht eine Kerze mit einem ganz kleinen Körper und einem oberen und unteren Schatten. Daraus ergeben sich folgende Erkenntnisse: 1. Die Marktteilnehmer sind unsicher, sie haben keine klare Meinung über die weitere Richtung des Kurses. 2. Der höchste Kurs des Tages bildet einen Widerstand, der niedrigste Kurs eine Unterstützung. Wird eine dieser beiden Marken auf Schlusskursbasis unter- oder überschritten, sollte sich die Kursbewegung in die jeweilige Richtung für einige Tage weiter fortsetzen. Double-Dip Als „Double-Dip“ bezeichnen Ökonomen ein immer wieder zu beobachtendes Konjunkturphänomen: Eine rezessive Wirtschaft zeigt plötzlich wieder Wachstumsraten. Die Mehrzahl der Marktteilnehmer erwartet, dass die Konjunkturwende geschafft sei, doch nur kurze Zeit später fällt die Wirtschaft wieder in die Rezession zurück. Deshalb auch double (doppeltes) dip (eintauchen). Duration Die Duration ist ein Maß für das Risiko einer Anleihe. Diese Kennzahl gibt die mittlere Kapitalbindungsdauer einer Anleihe an und beschreibt, wie Zinsänderungen den Preis einer Anleihe oder eines Anleihen-Portefeuilles beeinflussen. Je größer die Duration, desto stärker wird der Preis beeinflusst. EBITDA Die Kennzahl EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) stellt den Jahresüberschuss vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen des Unternehmens dar. Das EBITDA ist eine international weit verbreitete und eine der aussagekräftigsten Kennzahlen, um die operative Ertragskraft einer Gesellschaft zu beurteilen. Da international betrachtet die Gesellschaften unter unterschiedlichen Gesetzgebungen bilanzieren, ermöglicht das EBITDA – aufbauend auf dem EBIT – im Vergleich zum ausgewiesenen Jahresüberschuss aussagekräftigere Vergleiche der operativen Ertragskraft. EPS EPS steht als Abkürzung für „Earnings per Share“ und bedeutet Gewinn je Aktie. Dieser wird errechnet, indem der Nettogewinn durch die Zahl aller Aktien des Unternehmens dividiert wird. Event-Driven-Fonds Event-Driven-Fonds versuchen, von Sondersituationen in Unternehmen zu profitieren. Diese entstehen beispielsweise bei Umstrukturierungen, Fusionen, Übernahmen oder Insolvenzen. Ex-Warrant Ex-Warrant ist eine Optionsanleihe, bei der die Optionsscheine bereits abgetrennt wurden und separat als eigenständige Wertpapiere gehandelt werden. Das Gegenstück dazu ist ein Cum-Warrant. Exchange Traded Funds Seit April 2000 haben Anleger die Möglichkeit, an der Deutschen Börse Exchange Traded Funds (ETFs) zu kaufen. ETF oder XTF – wie das Marktsegment an der Börse Frankfurt heißt – sind fortlaufend an der Börse gehandelte Investmentfonds ohne Laufzeitbegrenzung. Sie repräsentieren in der Regel gängige Aktienindizes wie den Deutschen Aktienindex (DAX) mit den 30 größten deutschen Unternehmen, den technologiebasierten TecDAX oder den EURO STOXX 50 mit den 50 wichtigsten Unternehmen aus der Eurozone. Es gibt zwei Methoden, um den zugrunde liegenden Index im Fonds abzubilden. Bei der „Replikationsstrategie“ werden alle im Index vertretenen Werte in der gleichen Gewichtung gehalten. Beim „Representative Sampling“ investieren die Fondsmanager auch in risikoreiche Derivate (Optionen und Optionsscheine) auf die im Index enthaltenen Werte. Fonds, die dieser Strategie folgen, haben eine größere Wahrscheinlichkeit, vom Vergleichsindex abzuweichen als bei der Replikationsstrategie. ETFs verbinden die Flexibilität einer Einzelaktie mit der Risikostreuung eines Fonds und eignen sich für Anleger, die davon ausgehen, dass der betreffende Index in nächster Zeit steigen wird. Vorsichtige Anleger sollten einen Fonds wählen, dessen Fondsmanager nach der Replikationsstrategie vorgeht. Seit Juni 2003 gibt es auch den ersten ETF auf der Basis von Rentenwerten. Fallen Angels Als „Fallen Angels“ (gefallene Engel) werden Wertpapiere von hoher Qualität (Aktien oder Anleihen) bezeichnet, die sehr stark unter Druck geraten sind.


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