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Aktie im Fokus Grifols – Profitables Blut Etwa fünf bis sechs Liter Blut fließen durch die Adern eines erwachsenen Menschen. Es versorgt Organe und Gewebe mit Nährstoffen, transportiert Atemgase und dient zur Immunabwehr. Das Lebenselixier ist die Grundlage des spanischen Blutplasma-Spezialisten Grifols, der damit gute Geschäfte macht. Bei Spanien denkt man zunächst an Urlaub und Sonne. Als Zweites kommen einem derzeit die Probleme des Euro-Krisenlandes in den Sinn, wie Rezession, hohe Arbeitslosigkeit und wachsende Schulden. Die dort ansässige Firma Grifols spürt davon wenig. Dank der internationalen Expansion ist der Konzern heute vor allem im Ausland tätig. Er erzielte dort im ersten Halbjahr beinahe 92 % der Umsätze. Basis dafür ist die in den 1990er Jahren begonnene weltweite Expansion. Der letzte große Coup war der 2011 erfolgte Kauf des Proteintherapie Spezialisten Talecris aus den USA. Mit einer Bewertung von 4 Mrd. US-Dollar war er zwar nicht gerade günstig, die Spanier machten damit jedoch einen großen Schritt auf dem riesigen und wichtigen US-Markt. Dort sind sie nun mit 150 Plasmaspendenzentren vertreten. Insgesamt ist der Konzern in mehr als 100 Ländern präsent. Produkte aus Antikörpern In dem Kerngeschäft Bioscience (Umsatzanteil: etwa 88,7 %) extrahiert Grifols aus dem gesammelten Blutplasma Proteine, verarbeitet sie zu Plasmaderivaten und vermarktet diese. Aus ihnen können Medikamente und Präparate hergestellt werden, die beispielsweise eingesetzt werden bei Störungen der Blutgerinnung und der Immunabwehr sowie zur Behandlung einer Reihe von Krankheiten. Auf dem Gebiet der Plasmaderivate belegen die Spanier eigenen Angaben zufolge weltweit den dritten Platz. Die Sparten Diagnostic (klinische Diagnosetechnologien) und Hospital (Produkte zur klinischen Ernährung, Infusionen, medizinische Geräte) runden das voll integrierte Geschäftsmodell ab. Profitables Geschäft Und das Geschäft ist hoch profitabel. 2012 haben die Spanier 2,62 Mrd. Euro umgesetzt. Bef lügelt von der erstmals voll konsolidierten Neuerwerbung Talecris stiegen die Erlöse um 46 %. Ebenfalls kräftig gewachsen sind die Gewinne. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 113,6 % auf 789,2 Mio. Euro. Um Sondereffekte bereinigt erhöhte es sich um 76,8 % auf 836,1 Mio. Euro. Nach Steuern sprang ein Konzernprofit von 255,4 Mio. Euro heraus, nach 50,3 Mio. Euro im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2013 setzte sich die positive Geschäftsentwicklung fort. Der Umsatz erhöhte sich um 4,9 % auf 1,38 Mrd. Euro. Das bereinigte EBITDA legte um 10,7 % auf 464,7 Mio. Euro zu. Der Nettoprofit kletterte um 36,9  % auf 182,8 Mio. Euro. Fazit Grifols hat ein vielversprechendes Geschäftsmodell. Der Konzern ist in dem weltweit als Wachstumsmarkt geltenden Bereich der Plasmaderivate tätig. Bereits sehr gut positioniert, dürfte er seine Stellung nutzen, um weiter zu expandieren und damit die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre fortzusetzen. Für langfristige Investoren ist die Aktie daher interessant. 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Stand: 04.10.2013 Grifols in Euro 35 30 25 20 15 10 5 0 Grifols ISIN: ES0171996012 WKN: A0B6Z3 Kurs 04.10.2013: 29,90 Euro 52-Wochen-Hoch: 33,28 Euro 52-Wochen-Tief: 23,51 Euro Empf. Stop-Loss: 26,50 Euro Unser Anlageurteil: langfristiger Kauf 22 // Anlagetrends 2014


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