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Anleihenmarkt 2013 Anleihen aus Schwellenländern bieten weiterhin Chancen Trotz – oder gerade wegen – des Einbruchs der Emerging Markets bieten sich für Anleger gute Investmentchancen. Wichtig ist dabei die Bonität der Länder. Wie in den vergangenen Jahren brachte das niedrige Zinsniveau auch in diesem Jahr Anleger wieder an den Rand der Verzweiflung. Die mageren Renditen risikoloser Bonds wurden von der Inflation wieder aufgezehrt, sodass per Saldo oft nicht mehr als eine schwarze Null herauskam. Die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt (USA) setzte weiterhin alle Hebel in Bewegung, um das Zinsniveau niedrig zu halten und die Liquidität zu unterstützen. Dafür kaufte die Federal Reserve (Fed) monatlich für 85 Milliarden US-Dollar Staatsanleihen, Hypothekenkredite und andere Wertpapiere auf. Damit wurde das Zinsniveau künstlich gedrückt, um die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Der Chef der US-Notenbank, Ben Bernanke, deutete im Juni an, diesen Kurs bald zu ändern und somit die Zinsen wieder steigen zu lassen. Im September schwenkte die Fed allerdings wieder um und signalisierte, die lockere Geldpolitik aufgrund der trüben Wirtschaftsaussichten in den USA erst einmal beizubehalten. Die Folge: Der Leitzins, der in den USA zwischen 0 und 0,25 % liegt, wurde im Herbst nicht angehoben. Auch die EZB (Europäische Zentralbank) beließ den bisherigen Zinssatz bei 0,5 %. Schwellenländeranleihen bieten einen Ausweg aus dem Zinstal. Sie locken mit hohen Renditen. Anleger müssen im Gegenzug jedoch bereit sein, entsprechende Investmentrisiken in den Emerging Markets einzugehen. Sichere Häfen gefragt Der Schwellenländer-Boom ebbte in diesem Jahr deutlich ab. Als die US-Notenbank ankündigte, die Anleihekäufe zurückzufahren, stiegen die Zinsen der langfristigen US-Bonds, was sie für Anleger wieder attraktiver machte. Die Unruhen in der Türkei, in Brasilien und Ägypten taten ein Weiteres, sodass Kapital aus den Schwellenländern abgezogen wurde. Der Wunsch nach einem sicheren Hafen brachte Anleger dazu, wieder verstärkt in die USA und die sich stabilisierende Eurozone zu investieren. Viele Anleger stiegen aus Schwellenländer-Bonds aus und investierten wieder stärker in Staatsanleihen aus den USA oder Deutschland. Die erhöhte Nachfrage ließ die Renditen der Papiere weiter steigen. Im Gegenzug ging es – durch das schwindende Interesse – mit den Renditen von Staats- und auch Unternehmensanleihen der Emerging Markets bergab. Zumal die früheren Lieblinge vieler Investoren, die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China), ihr enormes Wachstumstempo seit 2011 nicht mehr fortsetzen konnten, da sie nötige Strukturmaßnahmen auf die lange Bank geschoben hatten. Außerdem stiegen die Löhne und, im Zuge der hohen Kapitalzuflüsse, auch die Devisen, was den Wettbewerbsvorteil billiger Arbeitskosten wieder aufzehrte. Hinzu kamen starke Währungsschwankungen, die die Investments in den Emerging Markets unberechenbar machten. So werteten beispielsweise der brasilianische Real, die indische Rupie und die türkische Lira deutlich ab. Anleger, die in diesen Märkten investiert waren, mussten nun um ihre Erträge aus den Zinsgeschäften bangen, da diese in Gefahr waren, durch die Währungsverluste wieder aufgezehrt zu werden. Wachstum in den Schwellenländern weiterhin stabil Experten betrachten die Anlegerflucht als Korrektur der Überbewertungen vieler Schwellenländer. Die Analysten der Commerzbank stuften im Herbst die Einschätzung für die Türkei, Brasilien und Indien nach den Einbrüchen von „untergewichten“ auf „neutral“. Aufgrund des stabilen Wachstums sei der antizyklische Kauf von Anleihen aus den Schwellenländern eine Überlegung wert, meint auch Thomas Rutz, Inhalte Zinsen und Anleihen Anleihenmarkt 2013 . . . 24 Anleihen aus Schwellenländern bieten weiterhin Chancen Kommentar . 26 Robert Halver Trends 2014 . . . . . . . . . 28 Zwischen Tapering und Zinswende – Setzt sich der Renditeanstieg bei US-Bonds 2014 fort? Anleihe im Fokus . 30 RENA GmbH – Lukrative Zinsen vom Mittelständler Wissen . 32 Euro-Bund-Future 24 // Anlagetrends 2014


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