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Fondsmarkt 2013 Aktienhausse ohne Teilnehmer? Seit 2009 läuft die Erholung an den Aktienmärkten. Der DAX als deutsches Aktienbarometer konnte inzwischen neue Rekordstände verzeichnen. Betrachtet man die Daten des Investmentverbandes BVI oder des Deutschen Aktieninstitutes, scheinen Privatanleger nur wenig von dieser Entwicklung zu profitieren. Die globalen Aktienmärkte begannen im März 2009 die heftigen Verluste der Finanzkrise auszubügeln. Zugegeben, der europäische Aktienmarkt hat 2011 heftig gelitten und Japan kommt erst seit diesem Jahr in die Gänge. Die Weltleitbörse in New York und auch der für deutsche Anleger oft maßgebliche DAX laufen aber seit über vier Jahren fast wie an der Schnur gezogen nach oben. Privatanleger scheinen ob der guten Nachrichten schon besorgt, ob der steile Aufstieg bald beendet sein könnte und Gewinne mitgenommen werden sollten. Dabei ist die Masse der Privaten, die der Börse nach den Krisen der letzten Jahre den Rücken gekehrt hat, noch gar nicht wieder in Aktien investiert. Zahl der Aktionäre in Deutschland rückläufig Wie das Deutsche Aktieninstitut ermittelte, ist die Zahl der Aktionäre im ersten Halbjahr 2013 leicht rückläufig. Zur Jahresmitte waren rund 9,4 Mio. Anleger direkt oder indirekt über Fonds in Aktien investiert. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang von 100.000 Personen. Dieses Bild ist durch eine gestiegene Anzahl an direkten Aktienbesitzern geschönt. Betrachtet man die Anleger, die über Fondsanlagen mit Aktien verfügen, ist hier ein Rückgang von 142.000 (-2,2 %) auf nur noch 6,5 Mio. Anleger zu verzeichnen. Zur Spitzenzeit der Aktieneuphorie (2001) in Deutschland waren mit 9,8 Mio. Anlegern 50 % mehr Menschen über Fonds in Aktien investiert. Wie die Daten für das Netto-Mittelaufkommen des Branchenverbandes Investment (BVI) zeigen, scheinen die früher stark nachgefragten reinen Aktienfonds immer mehr zum Auslaufmodell zu werden. Sie haben in den letzten zweieinhalb Jahren stetige Mittelabflüsse hinnehmen müssen. Mischfonds sind auch in diesem Jahr gefragt Was „Risikoanlagen“ betrifft, scheinen Mischfonds spätestens mit Einführung der Abgeltungsteuer den Aktienfonds den Rang abgelaufen zu haben. Das hat auch gute Gründe: Durch die Kopplung zumindest zweier Anlageklassen – in der Regel Aktien und Renten – werden schwache Entwicklungen einer Anlageklasse aufgefangen und weniger wahrgenommen. Wenn dadurch die Nerven der Anleger geschont werden und diese ihren Investments dann länger treu bleiben, ist das grundsätzlich begrüßenswert. Die Masse investiert mit Blick in den Rückspiegel Rentenfonds konnten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres – wie im Gesamtjahr 2012 - die höchsten Zuflüsse von Anlegergeldern verbuchen. Die Begeisterung der Anleger für diese Anlagen ist durchaus nachvollziehbar, denn mit Rentenfonds haben die meisten Anleger überwiegend positive Erfahrungen gesammelt. Dass die Renditen der Vergangenheit aus einer rund 30-jährigen Bewegung immer weiter sinkender Zinsen – und den dadurch entstandenen Kursgewinnen – resultieren, wird da leicht ausgeblendet. Was sich bewährt hat, wird einen eben auch in der Zukunft nicht enttäuschen, so der einfache Glaubenssatz. Irgendwann ist jedoch jede Hausse am Ende. Sind die laufenden Zinserträge sicherer Anleihen schon jetzt nicht mehr auskömmlich, stellt sich die Frage, auf was Anleger in diesem Segment noch hoffen? Wie Inhalte Fonds Fondsmarkt 2013 . . . . . . 34 Aktienhausse ohne Teilnehmer? Kopf im Fokus . . . . . . . . . . 36 Bill Gross Trends 2014 . . . . . . . . . . . . . . . 38 Frontiermärkte – Zweite Chance für Anleger Fonds im Fokus . . . . . . . . . . . 41 db x-trackers Portfolio Total Return UCITS ETF Rund um ETFs . . . . . . . . . . . 42 Der Strukturwandel befördert Übernahmen Interview . . . . . . . . . . . . . . 46 Evan McCulloch 34 // Anlagetrends 2014


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