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Rund um ETFs Der Strukturwandel befördert Übernahmen In den letzten Monaten war eine Übernahme nach der anderen in der Telekommunikationsbranche zu vermelden. Das Internet und die daraus entstehenden sich verändernden Nutzungsgewohnheiten führen zu einem Strukturwandel, den Unternehmen durch Übernahmen kompensieren wollen. Eine diversifizierte Investition über Fonds oder ETFs bietet sich an. sind kostenintensiv. Für mittelgroße Telekommunikationsunternehmen sind die zu stemmenden Investitionen einfach zu hoch. Demnach müssen sich Betreiber zusammenschließen, um zukünftige Investitionsprojekte finanzieren zu können. Diese Investitionen können sich jedoch nur amortisieren, wenn zwischen unterschiedlichen Produkten querfinanziert wird und eine stabile Kundenbasis vorhanden ist. Die Kundenbindung wird erhöht, wenn ein Anbieter Festnetz, Internet und Mobilfunkvertrag gleichzeitig anbietet. Eine Verringerung von Anbietern am Markt – wie durch den Kauf von Kabel Deutschland und E-Plus – führt auch zu stabileren Preisen. Der stetige Preisverfall hätte ein Ende und mehr finanzielle Mittel für zukünftige Investitionen in die Infrastruktur wären verfügbar. USA mit deutlichem Vorsprung Das Unterinvestment in Europa zeigt sich vor allem im Vergleich zu den USA, Südkorea und Japan. Durch die ungünstige strenge Regulierungspraxis in Europa konnten Ex-Monopolisten wie die Deutsche Telekom und Telefónica in den vergangenen Jahren nur wenig investieren. Die Übernahmewelle in der Telekommunikationsbranche – O2 kauft E-Plus, Vodafone übernimmt Kabel Deutschland und Verizon kauft Verizon-Wireless-Anteile von Vodafone – verweist auf einen tiefgreifenden Strukturwandel in der Branche. An die Stelle von Niedrigpreisstrategien, die im letzten Jahrzehnt zu immer günstigeren Mobilfunktarifen führte, tritt eine horizontale Integration von Wertschöpfungselementen zur Erhöhung von Umsatz und Gewinn. Strukturwandel im vollen Gange Schon seit einigen Jahren steigt das Datenvolumen im Internet dank Cloud Computing und anderen Anwendungen wie Netflix, Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien gehören beim Ausbau des Glasfasernetzes zu den Schlusslichtern. Whatever und Spotify exponentiell. Ein im Internet geschauter Film in HDQualität hat in der Stunde einen Datendurchsatz von einem Gigabyte. Immer mehr Unternehmen verlagern aufgrund der niedrigen Kosten ihre Netzwerkinfrastruktur in die Cloud. Mitarbeiter werden mit Tablet und Smartphone ausgerüstet, die es ihnen ermöglichen, gleichzeitig auf die Unternehmens-Internetinfrastruktur zuzugreifen. Nicht zu vergessen die immer größer werdende Schar von technologischen Heimarbeitern. Festnetz- und Mobilfunknetze stoßen bereits an ihre Grenzen und müssen ausgebaut werden. Die Kosten für den Ausbau belaufen sich häufig auf mehrere Milliarden Euro. Gerade der flächendeckende Ausbau auf eine schnelle 100 Mbit/s Internetabdeckung und auch die Einführung der neuen LTE-Technologie für ein schnelles, mobiles Internet 42 // Anlagetrends 2014


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