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Kommentar 3D-Druck boomt: Unschätzbares Potenzial Innerhalb von fünf Jahren wuchs der Absatz industriell genutzter 3D-Drucker laut der US-amerikanischen IT-Beratung Wohlers Associates von 4.945 Stück weltweit auf 7.771 im Jahre 2012. Im privaten Bereich stieg die verkaufte Stückzahl sogar von 66 im Jahr 2007 auf 35.508 im Jahr 2012. Die ganze Tragweite der 3D-Druck-Technologie wird der Öffentlichkeit allmählich bewusst. Politische Think Tanks beispielsweise, nicht kommerzielle Organisationen und Institute wie der Atlantic Council sehen im dreidimensionalen Druck das Potenzial für eine Veränderung des Weltwirtschaftssystems, indem der 3D-Druck Zulieferer- und Produktionsketten stark verändern könnte. Valide Einschätzungen zum Marktpotenzial fehlen zwar noch. Die meisten Medienberichte stützen sich auf eine Studie von Wohlers Associates. Sie prognostiziert dem 3D-Markt weltweit ein Wachstum von 2,2 Milliarden Dollar im Jahr 2012 auf bis zu sechs Milliarden Dollar im Jahr 2017. Bis 2021 könnte sich der Markt sogar auf mehr als zehn Milliarden Dollar ausdehnen. Dabei ist das Verfahren des 3D-Drucks keineswegs neu. Als in den 1980er-Jahren die ersten CAD-Programme (Englisch: computer-aided design) für computergestütztes Konstruieren auf den Markt kamen, entstanden die ersten Ideen zu einem 3D-Drucker. So entwickelten BMW, Daimler, Ford & Co. ihre Prototypen seltener auf einem Blatt Papier und häufiger mittels Computer. Prototypen per 3D-Druck herzustellen hat sich im Autobau mittlerweile durchgesetzt. Viele andere Branchen ziehen nach. Ein Grund ist die vielfältige Einsetzbarkeit der 3D-Drucker. Großes Potenzial sehen Experten z.B. in der Luft- und Raumfahrttechnik, wo es vor allem um Möglichkeiten geht, Gewicht und damit Kerosin zu sparen. Auch die Medizintechnik hat die neue Technik längst erreicht: Zahnbrücken, Implantate und Hörgeräte entstehen per 3D-Druck – schneller und oftmals präziser als per Hand. Profitieren Zertifikate wird möglicherweise auch die Chemieindustrie. Sie entwickelt schließlich das Rohmaterial. Als Grundstoff benutzen sie beispielsweise flüssigen Kunststoff oder Metallpulver. Durch Druck oder Erhitzung wird eine Schicht nach der anderen aufgetragen – bis das Gebilde fertig ist. Die Entwicklung der Materialien gilt als weiterer Katalysator für den 3D-Druck- Boom. Die einzige Krux: Sie sind noch recht teuer. Fallende Preise und die Entwicklung neuer Rohmaterialien könnten die Einsatzfähigkeit der Geräte weiter beflügeln. Der 3D-Druck beschränkt sich inzwischen längst nicht mehr auf die industrielle Nutzung. Seit einigen Jahren gibt es eine sogenannte Maker-Bewegung in den USA, die sich langsam auch in Deutschland etabliert. Maker packen gerne selbst an und wurden früher auch Tüftler oder Heimwerker genannt. Der große Unterschied: Sie benutzen nicht nur Hammer und Bohrmaschine für ihre Projekte, sondern auch neue Technologien und Laser-Cutter. Häufig treffen sich die Maker in sogenannten FabLabs, in Fabrikationslaboren. In Deutschland gibt mittlerweile rund 20 unabhängige Werkstätten. Industrielle 3D-Printer kosten mehrere zehntausend Euro und übersteigen damit das Budget der meisten privaten Technikfreunde. Durch Maker sowie Unternehmen, die sich auf günstige 3D-Drucker für Privatpersonen spezialisieren, hält die neue Druckergeneration jetzt auch Einzug in ganz normale Privathaushalte. Anleger, die direkt in den 3D-Bereich investieren wollen, sollten ihr Risiko möglichst diversifizieren. Mit einem Zertifikat auf den STOXX® Global 3D Printing Tradable (Net Return) Index (EUR) können sie das Risiko auf bis zu 30 Titel verteilen. Indexzertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen. Bei einer Insolvenz der Emittentin droht ein Verlust bis hin zum Totalverlust. Weitere Infos unter: www.onemarkets.de Dominik Auricht Experte für Anlage- und Hebelprodukte HypoVereinsbank onemarkets Nach der Erfindung des Computers und des Internets gilt der 3D-Druck als dritte bahnbrechende IT-Innovation. Die Entwicklung wird spannend. 51


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