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Wissen Geiz ist geil – auch beim Derivate-Kauf Sind Discount-Optionsscheine die bessere Wahl? Größere Schwankungen an den Märkten nähren den Appetit spekulativer Anleger. Sie verdienen mit Hebelzertifikaten, Discountprodukten oder klassischen Optionsscheinen gutes Geld. Was aber, wenn niedrige Volatilitäten das Geschäft vermiesen? Dann schlägt die Stunde der Discount-Optionsscheine, die gerade in müden Marktphasen einen renditeträchtigen Ausweg bieten. Wie es der Name verrät, sind Discount- Optionsscheine günstiger zu haben als Standard-Warrants. Dafür wird vom jeweiligen Emittenten eine Gewinnbegrenzung, das sogenannte Cap, eingezogen. Ab dieser Schwelle profitieren Anleger nicht mehr von weiteren Kursanstiegen (Discount-Call) oder Kursrückgängen (Discount-Put). Folglich setzen Käufer eines Discount-Calls auf leicht steigende Kurse des Basiswertes. Mit Discount-Puts spekulieren Börsianer hingegen auf moderat fallende Notierungen. Wissen schützt vor unnötigen Verlusten Geht die konkrete Spekulation hinsichtlich Richtung und Umfang der Bewegung auf, spielen Discount-Optionsscheine ihre Vorteile gegenüber den Standardprodukten voll aus: So sind mit geringem Kapitaleinsatz verschieden hohe Hebel möglich, was freilich vom Kurs des Basiswertes, dessen Volatilität und der Restlaufzeit des Scheines abhängt. Doch Vorsicht: Geht die Rechnung nicht auf, ist auch beim Discount-Optionsschein der Totalverlust möglich. Kurzum: Wer sich für Discount-Optionsscheine interessiert, sollte sich auch mit Standard-Optionsscheinen auskennen. Strategisch denken und richtig investieren Die Vorzüge und Nachteile der Discount-Optionsscheine zeigt ein konkretes Beispiel: Wir gehen bei einem DAX-Stand von 8.600 Punkten von leicht steigenden Notierungen aus und investieren jeweils 1.000 Euro in ein Discount- und ein Standardprodukt. Als Basispreis für unsere beiden Long-Spekulationen wählen wir 8.200 Punkte und werden schnell bei einem der zahlreichen Emittenten fündig: Bei der BNP Paribas ist ein klassischer DAXCall (WKN: BP7P6G) mit einer Laufzeit bis zum 21. März 2014 für 7 Euro zu haben. Ein entsprechender DAX-Discount-Call (WKN: BP9D94) mit einem Cap bei 8.700 Punkten und gleicher Laufzeit kostet uns hingegen nur 3,30 Euro. Ergo haben wir schon beim Kauf rund 50 % gespart. Würde der DAX nun tatsächlich bis zum März 2014 auf 9.000 Punkte steigen, dürften sich Inhaber des Discount-Scheines über 5 Euro pro Schein freuen. Dieser satten Rendite von gut 50 % steht ein vergleichsweise mageres Plus von knapp 15 % gegenüber, das unser DAXCall abwerfen würde. Dieser entwickelt sich erst ab DAX-Ständen von 9.300 Punkten besser als das Discount-Produkt. Die Kehrseite der Medaille: Beide Produkte verfallen wertlos, wenn sie im März auf oder unter ihrem Basispreis (8.200 Punkte) schließen. Fazit: Discount-Optionsscheine sind insbesondere in moderaten Börsenphasen hochinteressant. Dann bieten sie gegenüber Standard-Warrants bei gleichem Verlustrisiko deutlich größere Renditechancen. Obendrein lassen sich Discount-Papiere strategisch einsetzen, von konservativ bis offensiv. 60 // Anlagetrends 2014


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