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Trends 2014 sowie durch Angebot und Nachfrage ebenso wie bei normalen Anleihen. Absicherung durch Hedging Eine andere Möglichkeit, sich vor Verlusten zu schützen, besteht im gezielten Hedging. Dabei wird ein Teil des Kapitals in Produkte investiert, die dann an Wert gewinnen, wenn die restlichen Positionen an Wert verlieren. Ein Beispiel: Ein Anleger hat sich eine Reihe von DAX-Titeln ins Depot gelegt, von denen er eine positive Kursentwicklung erwartet. Sollte der Gesamtmarkt wegen einer wirtschaftlichen Flaute jedoch nach unten drehen, möchte er sich absichern. Hierzu kauft er Put-Optionsscheine mit einem gewissen Hebel auf den DAX. Sie gewinnen überproportional an Wert, wenn der DAX fällt. Der DAX dient dabei als Sensor für den Gesamtmarkt. Steigen die Kurse jedoch, dürften die Optionsscheine wertlos verfallen. Dieser Verlust muss durch den Gewinn der übrigen Positionen übertroffen werden. Seit jeher gelten auch Edelmetalle als sichere Anlage. In den letzten Jahren waren sie allerdings teilweise wilden Kursschwankungen unterworfen. Mit Blick auf den erwarteten Rückzug der Liquiditätsspritzen der amerikanischen Notenbank findet momentan eine Rückführung der Preise für Gold, Silber und Platin auf ein normales Niveau statt. Wo genau das sein wird, ist nicht klar. Aber es kann nicht schaden, mit einem Einstieg bei Kurseinbrüchen die Chancen auf ein Schnäppchen zu erhöhen. Gerne wird im Fall von Silber, Platin und Palladium die Verwendung in der Industrie angeführt, die den Kurs treiben könnte. Dies setzt jedoch einen wirtschaftlichen Aufschwung voraus. Wer auf Edelmetalle setzen will, braucht sich dafür keinen Safe anzuschaffen. Durch den Kauf eines ETFs bzw. ETCs an der Börse kann man auch ohne echtes Metall an der Preisentwicklung von Edelmetallen partizipieren. Einige Emittenten werben sogar damit, dass ihre Produkte mit physischem Edelmetall – in der Regel Gold – hinterlegt sind. Allerdings gilt es zu beachten, dass ETFs als börsengehandelte Fonds zum Sondervermögen gehören, das bei einer Insolvenz des Emittenten erhalten bleibt. Bei ETCs ist das nicht der Fall. Hier besteht im Fall einer Emittenteninsolvenz Verlustgefahr. In der letzten Finanzkrise haben die Deutschen ihre Liebe zu Immobilien entdeckt. Dies dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen. Experten schätzen den Markt als solide ein und erkennen keine Blasenbildung. Die demografische Realität könnte Anlegern jedoch langfristig ein Bein stellen. Es gibt immer weniger Nachwuchs. Wer soll die Vielzahl der Häuser letztlich bewohnen? Wer eine Immobilie als Altersvorsorge erwirbt, der muss sich des Risikos bewusst sein, das der Markt mit sich bringt. Die steigende Nachfrage der letzten Jahre hat sowohl bei Einzelobjekten als auch bei Immobilienfonds und Aktien von Immobiliengesellschaften Die Renditen der als relativ sicher geltenden Anleihen werden wieder etwas attraktiver. für eine positive Entwicklung gesorgt. Diese wird gern als Referenz herangezogen, um die zukünftige Marktentwicklung zu suggerieren. Dabei ist jedoch äußerste Vorsicht geboten. Mit der Entfernung zum zeitlichen Zielhorizont nimmt die Vorhersagequalität ab. Abseits der traditionellen Massenmärkte verlassen sich einige Anleger beim Werterhalt ihres Vermögens auf Kunstobjekte. Auch dies dürfte sich 2014 fortsetzen. Gemälde, Vasen, Möbel, Uhren oder Oldtimer sind nicht nur schön, sondern können auch als Wertspeicher dienen. Dabei ist jedoch Sachverstand gefragt. Solche Investments sind keineswegs für jedermann geeignet. Auch hier bleibt das Risiko beim Wiederverkauf, denn auf einem Kunstmarkt mit wenigen Teilnehmern findet sich vielleicht kein Interessent. Fazit Im kommenden Jahr dürfte der Werterhalt von Vermögen weiterhin ein großes Thema sein. Neben klassischen Anlageformen wie Aktien oder Anleihen bieten Derivate, Edelmetalle oder Sachwerte einen gewissen Schutz vor den Unwägbarkeiten der Märkte. Diversifikation ist auf jeden Fall zu empfehlen. 68 // Anlagetrends 2014


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