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UNTERNEHMEN  Fonds  ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE sicher sein, eine Dividende zu erhalten. Seit 1920 hat der Konzern kein Quartal ausgelassen, ohne die Aktionäre mit Dividenden zu beglücken. Diese Tatsache ist schon rekordverdächtig. Hinzu kommt aber außerdem, dass die Dividende in den letzten 51 Jahren auch noch beständig gestiegen ist. Zumindest im Schritt vom jeweils letzten Quartal eines Jahres zum ersten des Folgejahres. Innerhalb der Geschäftsjahre gab es nämlich durchaus Schwankungen. Dadurch kommt auch das Paradox zustande, dass trotz vermeintlich jährlich steigender Dividende, der diesjährig erste Quartalswert ebenso wie 1988 0,30 US-Dollar beträgt. Die diesjährige Dividende von genau 0,305 US-Dollar bringt bei aktuellem Kurs eine vierteljährliche Dividendenrendite von gut einem Prozent. Trotz der erstaunlichen Kontinuität, die der Traditionskonzern in so vielen Bereichen aufweist, muss Coca-Cola gewarnt sein vor den jüngsten Absatzentwicklungen auf dem Heimatmarkt. Nordamerika ist mit 21 Prozent der zweitgrößte Markt für den Getränkeriesen. Nur in Süd- und Mittelamerika ist der Konzernumsatz größer: 29 Prozent. Der altbekannte Rivale PepsiCo hat übrigens ähnliche Probleme in Nordamerika und schwache Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt. Auch hier wurden kürzlich Kostensenkungsprogramme und Stellenabbau angekündigt. Ein Vorteil des Rivalen, der mit 66,4 Milliarden US-Dollar einen deutlich größeren Umsatz als die Coca-Cola-Company (47 Mrd. US-Dollar) hat, ist die laterale Produktdiversifikation, die Pepsi einst vorgenommen hat. Denn seit jeher stellt der Konzern aus New York nebst Getränken auch Snacks und Frühstücksflocken her. Wenngleich die Coca-Cola-Company sich weiterhin im Getränkemetier wohlfühlt, gibt es auch aus Georgia relevante Innovationen. 1,3 Milliarden US-Dollar hat Coca-Cola in das Unternehmen Green Mountain Coffee investiert. Der Kaffeehersteller will eine Maschine auf den Markt bringen, mit der sich jeder seine Coca-Cola-Softdrinks zuhause zapfen kann. „Die Menschen verbringen immer mehr Zeit zuhause. Wir müssen neue Wege finden, die Kunden zu erreichen“, so Vorstandschef Kent. „Wir arbeiten daran, 2014 wieder an Fahrt zu gewinnen“, verspricht Kent und verweist auf demographische und soziale Entwicklungen weltweit. Durch eine wachsende Mittelschicht, eine fortwährende Verstädterung und dem wachsenden Pro-Kopf-Verbrauch würde der Coca-Cola Absatz wieder zulegen. Mit dieser Aussage blickt er selbstverständlich auch hoffnungsvoll auf den chinesischen Markt. Doch hier läuft es ebenfalls nicht so richtig glatt. Denn ein chinesische Hersteller hat mit seiner „Future Cola“ inzwischen sieben Prozent Marktanteile. Mit patriotischen Slogans wie „Chinas Volks-Cola“ und einem günstigen Preis hat der Hersteller insbesondere bei der ländlichen Bevölkerung Erfolg. Fazit Der Getränkegigant aus Georgia muss in diesem Jahr an einigen Baustellen arbeiten, um die „Bodenwelle“ des letzten Jahres auszubessern. Ein Gewinnrückgang von fünf Prozent sowie das Image einer ungesunden Marke, machen dem Hersteller zu schaffen. Nichtsdestotrotz ist die Coca-Cola-Company ein sehr solider Konzern, deren Hauptmarke nach wie vor zu den Top 5 der wertvollsten Brands gehört. Kaum ein Produkt hat eine solche Markenwirkung wie Coca-Cola. Das Unternehmen der Superlative beschäftigt weltweit über 700.000 Mitarbeiter und verkauft jährlich 152 Milliarden Liter Coca-Cola-Getränke. Bis auf Kuba und Nordkorea kann allen Ländern dieser Welt kann man eine Coke kaufen. Die Fußball-Weltmeisterschaft, eine gesündere Cola und gutes Marketing sollen dem Getränkehersteller im Jahr 2014 wieder bessere Zahlen verschaffen. Einer Dividende können sich Aktionäre in jedem Fall gewiss sein. Und wer es mit Warren Buffet hält, investiert in Coca-Cola, trinkt einen Schluck Cherry-Coke und lehnt sich entspannt zurück. WCW Coca-Cola Zentrale Deutschland, Berlin Fotos: Coca-Cola BÖRSE 44 am Sonntag · 1 | 201 4 Unternehmen des Monats


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