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UNTERNEHMEN  Fonds  ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE verfügen damit über lokale Wertschöpfung. Innerhalb eines Jahres wurde Russland – nach Deutschland – für uns der zweitwichtigste Kranmarkt. Zum Jahresende 2013 haben wir die Übernahme der PM Group Lifting Machine vereinbart, ein wesentlicher Marktteilnehmer im Bereich der Forst- und Recyclingkrane. Die behördliche Genehmigung ist noch ausständig? Börse am Sonntag: Sie sind also über Russland nach China gegangen? Herbert Ortner: Nein, in China kann man nicht so rasch reüssieren wie in anderen Ländern, die Annäherung dauerte etwas länger. Aber wir haben in Sany einen perfekten Partner gefunden. Unsere Überlegungen waren einfach: Palfinger ist heute Weltmarktführer, China wird in rund fünf Jahren der größte Markt für unsere Produkte sein. Wenn wir nicht dorthin gehen, werden wir in fünf Jahren nicht mehr Nummer 1 sein, sondern jemand anderer. Weil das Segment der Lkw-Aufbauten in China ein strategischer Markt ist, für dessen Bearbeitung man als Ausländer einen chinesischen Partner braucht, hatten wir bald eine Short-List von potentiellen Kandidaten. Wir wollten mit Sany zusammenarbeiten und haben mit diesem schnell wachsenden Privatunternehmen das beste Einvernehmen bezüglich der gegenseitigen Interessen gefunden. In kürzester Zeit haben wir zwei Gemeinschaftsunternehmen gegründet, die erforderliche Lizenz erhalten und konnten nach wenigen Monaten mit der Produktion beginnen. Die Vereinbarungen wurden 2012 unterzeichnet, und Ende 2013 haben wir bereits monatlich 50 bis 60 Krane verkauft. Börse am Sonntag: Ist dieser Erfolg die Grundlage für die gegenseitige Verschränkung von Palfinger und der chinesischen Sany Gruppe? Herbert Ortner: Ja, wir wollen gemeinsam mehr erreichen und uns nicht nur auf Krane beschränken. Wir errichten gerade ein Kranwerk mit enormer Kapazität und werden in Kürze auch andere Produkte aus unserer Palette in China anbieten. Wir sehen China in der Zukunft als unseren zweiten Heimmarkt, einen Markt mit großen Wachstumschancen. Sany ist wie wir ein börsennotiertes Familienunternehmen, mit ähnlicher Führungskultur und technologisch topfit. Ebenso wie wir ist Sany vom beständigen Antrieb inspiriert, als Bester in der Branche zu gelten und profitabel zu wachsen. Deshalb werden wir uns mit 10 Prozent an Sany Hoisting beteiligen, und SANY wird nach der Familie Palfinger der zweitgrößte Aktionär der Palfinger Gruppe werden und ebenfalls 10 Prozent der Aktien halten. Börse am Sonntag: Ist der Wachstumskurs damit abgeschlossen? Herbert Ortner: Keinesfalls. Wir haben im Jahr 2013 sieben Unternehmen übernommen und werden uns jetzt der Integration dieser Unternehmen widmen, aber das Wachstum geht weiter. Großes Potential sehen wir noch in Südamerika und vor allem auch im Marine-Bereich. Palfinger bietet heute Marinekrane, Launch & Recovery Systems, Windkrane, Offshore-Krane und seit kurzem auch innovative Wartungssysteme für Offshore-Riggs an. Und wir sind dabei, mit einer komplett neuen Technologie den Bereich der Reinigung und Reparatur von Hochseeschiffen zu revolutionieren. Nach den fünf Kontinenten, die wir mit unseren Lkw-Lösungen erobert haben, wenden wir uns jetzt zusätzlich den sieben Weltmeeren zu. Alles in allem sehen wir ausreichend Potential, um unsere nächsten Wachstumsziele zu erreichen. BÖRSE 53 am Sonntag · 1 | 201 4 Gastbeitrag Palfinger


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