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FONDS  ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN Pfandbriefe – Anleihen mit hoher Sicherheit und Renditeaufschlag Die besondere Sicherheit der Anleiheform Pfandbrief liegt darin, dass sie gedeckt bzw. besichert sind, sie gehören zu den sogenannten „Covered Bonds“. Die am Markt gefragteste Gattung unter den Pfandbriefen ist der Hypothekenpfandbrief, also ein mit Grund bzw. Immobilien besicherter Pfandbrief. Daneben hat der Gesetzgeber noch Öffentliche Pfandbriefe vorgesehen. Diese sind durch Förderungen gegen die Öffentliche Hand besichert. Schiffs- und Flugzeugpfandbriefe führen eher ein Nischendasein. Von Preußen nach Singapur Pfandbriefe haben in Deutschland nicht nur einen guten Ruf sondern auch eine lange Tradition. Die Wertpapiergattung geht auf eine „Cabinets- Ordre“ des Preußenkönigs Friedrichs des Großen zurück, der damit die Erlaubnis erteilte, Schuldscheine mit Grundbesitz zu besichern. In Zeiten niedriger Zinsen finden Pfandbriefe wieder verstärkt Interessenten, da sie im Vergleich zu entsprechenden Staatsanleihen etwas mehr an Rendite bieten. Der Clou ist, dass bei Ausfall des Emittenten der Deckungsstock als Sondervermögen behandelt wird und somit nicht in die Insolvenzmasse fällt. Die Attraktivität des Pfandbriefs hat dazu geführt, dass in unterschiedlichen Staaten neue Gesetze eingeführt werden bzw. noch in Planung sind, und das von den USA über Marokko bis nach Südkorea. In Deutschland ist die mündelsichere Anleiheform der Pfandbriefe seit neun Jahren im Pfandbriefgesetz geregelt. Jumbos Jumbo-Pfandbriefe sind eine spezielle Form der Pfandbriefe. Sie können von jedem Finanzinstitut mit einem Kernkapital von 25 Millionen Euro emittiert werden. Das Mindestemissionsvolumen liegt bei einer Milliarde Euro. Zudem sind bei den Jumbo-Briefen besondere Vorschriften hinsichtlich der Liquidität zu beachten, so dass bei diesen Pfandbriefen eine stetige Handelbarkeit zu marktgerechten Preisen gewährleistet ist. Einstiegshürden Für Privatanleger sind bei manchen Emissionen oft vergleichsweise hohe Mindestanlagesummen zwischen 50.000 und 100.000 Euro ein Hindernis, in diese Anlageklasse zu investieren. Teilweise gibt es aber auch Pfandbriefe, in die bereits mit einer Summe von 1.000 Euro investiert werden kann. Auch bei Pfandbriefen gilt, dass eine Streuung sinnvoll ist. Über Fonds und ETFs können Investoren nicht nur breiter diversifiziert sondern auch schon mit kleinen Mindestbeträgen investieren. Pfandbrief-ETF Der Einstieg in ein Pfandbrief-Portfolio ist beispielsweise mit dem iShares Pfandbriefe-ETF möglich (WKN: 263526). Der Index, den der ETF abbildet, bildet Pfandbriefe mit einem ausstehenden Volumen von mindestens 500 Millionen Euro und unterschiedlichen Laufzeiten ab. Auf Sicht von drei Jahren konnten 11,54 Prozent erzielt werden, bei einem maximalen Verlust von nur 1,13 Prozent in diesem Zeitraum. Kursschwankungen einkalkulieren In der Finanzkrise gaben auch die Kurse der Pfandbriefe nach, als die Hypo Real Estate, ein bedeutender Emittent am Pfandbriefmarkt, ins Wanken geriet. Letztendlich ist aber auch in der Finanzkrise kein Pfandbrief ausgefallen, und das nicht nur in Deutschland sondern auch in den krisengeschüttelten europäischen Peripheriestaaten. Anleger müssen aber bei Pfandbriefen wie bei anderen Rentenpapieren auch mit Kursschwankungen während der Laufzeit rechnen. Allerdings hat sich Geduld in diesem Fall noch immer ausgezahlt, denn bei dieser Anleiheform sorgen nicht nur vertragliche sondern auch gesetzliche Rahmenbedingungen für ein Mehr an Sicherheit. iShares Pfandbrief-ETF Fondstyp Emittent Abgebildeter Index ISIN ETF iShares Markit iBoxx Pfandbriefe Index DE0002635265 BÖRSE 66 am Sonntag · 1 | 201 4 Pfandbriefe


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