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Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE  unternehmen  fonds  Zertifikate  rohstoffe Das rät Warren Buffet seinen Erben Verblüffend einfach: Warren Buffet rät zum Kauf von Index- Zertifikaten Mein Rat an den Treuhänder könnte nicht einfacher sein: Investiere 10 Prozent des Bargelds in kurzfristige Staatsanleihen und 90 Prozent in einen günstigen S&P500-Indexfonds (ich empfehle Vanguard's). Ich bin überzeugt, dass diese Investmentstrategie langfristig zu Ergebnissen führen wird, die die Mehrheit der anderen Investoren in den Schatten stellen werden – seien es Pensionsfonds, institutionelle Anleger oder Einzelpersonen – die hoch dotierte Vermögensverwalter beschäftigen. Damit setzt Buffet zwar auch für die längere Zukunft mit einem dramatischen Übergewicht auf Aktien. Allerdings glaubt er offenbar nicht, dass nach ihm andere die Investments so gut auswählen können wie er selbst: Sowohl Privatanleger als auch institutionelle Anleger werden ständig dazu angehalten, aktiv zu investieren, und zwar von genau jenen, die mit Ratschlägen oder Transaktionen ihr Geld verdienen. Die daraus entstehenden Abwicklungskosten können immens ausfallen und für Investoren insgesamt doch ohne Nutzen bleiben. Deshalb ignoriert das Geplapper, reduziert eure Kosten auf ein Minimum und investiert in Aktien wie ihr in eine Farm investieren würdet. Dem Wort Bauernregel gibt Buffet also eine völlig neue Bedeutung. Die Bewirtschaftung eines langfristigen Portfolios solle der eines Landwirtes folgen: Die Aussaat in gute Böden einfach abwarten – mit der Zeit wachse eine Ernte heran. Jahr für Jahr. Tatsächlich hat man errechnet, dass Buffet auch seine Erfolgsaktien im Durchschnitt genau ein Jahr gehalten hat. Der Buffet-Fan hat nun also die Wahl – entweder man folgt seinen bauernschlauen Taten (und dreht jährlich die Aktien) oder seinen letzten Worten - und läßt alles in Indexfonds liegen. Er ist die lebende Legende unter den Starinvestoren. Nun gibt er seinen Erben verblüffend einfache Empfehlungen zur Kapitalanlage. Warren Buffet ist 83 Jahre und mit mehr als 60 Milliarden Dollar nicht nur einer der reichsten Menschen der Welt. Er schlägt immer noch Jahr für Jahr durch geschickte Investitionen die Börsenindizes – und zwar deutlich. Mit seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway zeigt er auf ganz altmodische Weise den coolen und cleveren Börsenprofis, wie man wirklich Vermögen macht. Er kauft fast ausschließlich solide, werthaltige Aktien, Unternehmen und (wenige) Anleihen mit betont langfristigem Anlagehorizont. Buffett hat damit von 1965 bis heute eine unglaubliche Jahresrendite von mehr als 20 Prozent pro Jahr erwirtschaftet. Umso verblüffender ist es, was Buffet nun seinen Nachkommen empfiehlt: "Investiert euer Geld in Indexfonds und das war's", verkündet er lakonisch. "Ernsthaft, ihr werdet damit besser fahren", betont er. Genau das plane er auch mit seinem eigenen Geld zu tun, wenn er nicht mehr sei. Auf Seite 20 seines jüngsten jährlichen Aktionärsbriefs liest man: Nachdem alle Anteile an Berkshire an Wohltätigkeitsorganisationen gegangen seien, sollten seine Erben das Bargeld nehmen und ausschließlich in Indexfonds investieren. BÖRSE 90 am Sonntag · 1 | 201 4 Der gute Rat


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