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Allianz Europe Equity Growth - auf die Starken setzen

Kaum Dynamik in Europa. Die EU-Kommission prognostiziert für 2013 ein Wachstum von 0%. Das begrenzt die Gewinn- und Kursaussichten konjunktursensitiver Firmen. Marktführer spüren dagegen rezessive Phasen weit weniger. Meist exportieren sie ihre Produkte auch außerhalb der EU und profitieren vom Boom in den Schwellenländern. In sie investiert der Allianz Europe Equity Growth. Der Fonds erzielte seit Auflegung im Jahr 2006 eine jährliche Durchschnittsrendite von 8%.

BÖRSE am Sonntag

Vergleicht man die Kursentwicklung des SAP-Titels mit der Aktie der Deutschen Telekom auf Sicht von fünf Jahren, schneiden Erstere klar besser ab. Einer der Gründe: Der Umsatzanteil der Deutschen Telekom im außereuropäischen Ausland fällt im Vergleich zum Hersteller von Unternehmenssoftware deutlich geringer aus. Die Walldorfer betreuen bereits rund 232 000 Kunden in über 180 Ländern. Dennoch verfolgt SAP weiterhin ambitionierte Ziele. Bis 2015 will man die Kundenzahl auf 1 Mrd. erhöhen.

Einsteigen vor der Masse

Für Thorsten Winkelmann, Manager des Allianz Europe Equity Growth, ist die SAP-Aktie daher ein Kauf. Der Fonds investiert in Unternehmen, die langfristig überdurchschnittliche Ertragschancen bieten. Sie müssen daher entweder technologisch führend sein oder über ein der Konkurrenz überlegenes Geschäftsmodell verfügen. Die Aktien solcher Unternehmen böten nach Ansicht Winkelmanns auch in ökonomisch schwierigen Zeiten hohes Renditepotenzial. Vor allem dann, wenn man frühzeitig investiere, noch bevor der breite Markt die Kurssausichten des Titels voll realisiert habe.

Auch in Spanien wird der Manager fündig

Auch das spanische Unternehmen Inditex gefällt Winkelmann. Der weltgrößte Textilhändler leidet zwar unter Abschwung auf dem Heimatmarkt. Doch allein in China eröffnete Inditex im vergangenen Jahr 121 neue Läden. 2013 sollen 480 weiter hinzukommen. Das kommt an der Börse gut an. Allein in den vergangenen drei Jahren hat sich der Wert des Unternehmens verdoppelt. Der Textilhändler ist derzeit das wertvollste spanische Unternehmen – noch vor Banco Santander.

Bei der Suche nach wachstumsstarken Unternehmen beziehungsweise  neuen Anlageideen wird Winkelmann von einem Expertenteam unterstützt. Haben sie einen den Kriterien entsprechenden Wert im europäischen Anlageuniversum entdeckt, wird das Unternehmen vor dem Kauf zunächst längere Zeit intensiv analysiert. Dazu gehören das Studieren des Zahlenmaterials, aber auch Gespräche mit den Firmenmanagern und den Kunden. Auch prüft Winkelmann, ob die mögliche neue Aktie mehr Potenzial aufweist, als eine, die bereits im Portfolio ist. Sind alle Bedingungen erfüllt, wird investierst. Winkelmanns Ziel ist es dann, die Aktie bis kurz vor einer Abschwungphase zu halten.

Als Vergleichsindex für den Fonds hat Winkelmann den S&P Europe Large MidCap Growth gewählt. Von diesem weicht er geografisch und von der Sektorenaufteilung erheblich ab. In den Branchen Energie und Gesundheit ist der Fonds derzeit untergewichtet, die Sektoren Informationstechnologie und Konsumgüter sind dagegen stärker als im Index vertreten. Nicht immer trifft Winkelmann die richtige Entscheidung. Die Untergewichtung des Schweizer Pharmawertes Roche zum Beispiel ging zulasten der Performance. Doch bei Hexagon, Rational, Sodexo und vor allem beim französischen Unternehmen Bureau Veritas lag er richtig. Die Aktie des weltweit zweitgrößten Zertifizierungsdienstleisters legte 2012 und auch in diesem Jahr bereits deutlich zu.

Fazit: Das Management analysiert sehr genau und nimmt von der Benchmark abweichende Gewichtungen vor. Das bringt Rendite. Auf Sicht von fünf Jahren ist die Volatilität mit 18,6 jedoch relativ hoch.