Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
ETFs & Fonds >

HSBC Turkey - profitieren vom Boom am Bosporus

Über 57% legte die Börse in Istanbul im vergangenen Jahr zu. Die Türkei belegt damit in der Rangliste der weltweit besten Finanzplätze Platz 3. Trotz der Rally erkennen Investoren weiterhin Potenzial. Das Land zwischen Europa und Asien könnte noch in diesem Jahr von Moody’s oder S&P mit Investment Grade beurteilt werden. Zugang zu den Anlagechancen in Istanbul bietet der HSBC GIF Turkey. Seit Auflage im März 2005 erzielte der Länderfonds ein Plus von 197% und lässt damit Benchmark und Konkurrenz hinter sich. 2012 schlug Manager Ercan Günner den Leitindex ISE National 100 sogar um 10 %.

BÖRSE am Sonntag

In den vergangenen Jahren hat die Türkei enorme wirtschaftliche Reformanstrengungen unternommen und damit die Voraussetzungen für Wachstumsraten in Höhe von jährlich 5% geschaffen. Auch in diesem Jahr wird das Land sich dynamisch entwickeln. Ercan Günner, Fondsmanager des HSBC GIF Turkey, rechnet nach einem schwächeren Jahr 2012 mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukt von erneut 5%. In dem Tempo sollte es zumindest bis 2017 weitergehen.

Auf dem Weg zum Investment Grade

Fortschritte erzielte die Türkei auch bei der Schuldenreduktion. Die Gesamtverschuldung beträgt aktuell nur noch rund 40% des Bruttoinlandsprodukts. Ebenso wurde der Staatshaushalt saniert. Die im Vergleich zu früheren Jahren deutlich solider ausgerichtete Finanzpolitik veranlasste die Rating-Agenturen zu Bonitätsheraufstufungen. Fitch hat der Türkei mittlerweile den ersehnten Status Investment Grade verliehen. „Wir erwarten, dass sich in diesem Jahr eine weitere Agentur diesem Urteil anschließen wird“, sagt Günner. Dies könnte dem Aktienmarkt zusätzlichen Schub verleihen, da ausländische Investoren in der Regel nach Rating-Erhöhungen ihr Engagement erhöhen.

Der Boom am Bosporus spiegelt sich an der Börse in Istanbul wider. Allerdings schwanken die Notierungen zwischenzeitlich immer wieder stark. 2008 rutschten die Kurse um 50% nach unten, im Jahr darauf verbesserten sich die Titel wieder um 102%.  Auch wöchentliche Verluste von rund 10% sind immer wieder möglich. Investoren brauchen daher gute Nerven.

Keine Angst  vor faulen Krediten

Günner ist jedoch optimistisch, dass Anleger 2013 Gewinne erzielen werden, und verweist auf die günstige Bewertung. Bei einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2013 von 12 traut der Fondsmanager türkischen Aktien in diesem Jahr einen Anstieg von 20% bis 30% zu. Chancen sieht er vor allem bei Finanzwerten wie der Turkiye Halk Bankasi oder der Akbank . Sie sind im Fonds mit über 70% gewichtet. Böse Überraschungen aufgrund riskanter Spekulationen muss Günner nicht fürchten. Seit der Bankenkrise 2001 sind die streng kontrollierten Institute ausschließlich im klassischen Bankgeschäft tätig.

Rund 8% der Mittel hat der Manager in Konsumtitel gesteckt. Dank steigender Löhne nimmt die Binnennachfrage zu. Allerdings dürften die Konsumausgaben in den kommenden Monaten nicht allzu steil nach oben gehen. Die private Verschuldung insbesondere bei jungen Türken hat zuletzt stark zugenommen.

Unternehmen, die ihre Produkte ins Ausland exportieren, können dagegen eine stagnierende Binnennachfrage kompensieren. Die Industrie- und Finanzgruppe Sabanci Holding operiert mittlerweile in mehr als 18 Staaten. Die Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone hat die Holding bereits reduziert. Gingen 2008 noch 77% der Exporte dorthin, sind es aktuell nur noch 56%. Das reduziert die Risiken eines Engagements.

Fazit: Zur Beimischung geeignet. Hohe Schwankungen sind jedoch möglich. Der maximale Ausgabeaufschlag von 5,54% und die Gesamtkostenquote von 2,17 sind allerdings zu hoch.