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Rendite mit gutem Gewissen - UBS MSCI World Socially Responsible UCITS ETF

Institutionelle Anleger prüfen immer stärker auf Herz und Nieren, ob Unternehmen, in die sie investieren, nicht nur Umweltstandards einhalten, sondern auch ethische und soziale Kriterien beachten. Aber auch bei den privaten Anlegern ist der Nachhaltigkeits-Boom angekommen.

(Bild: Shutterstock / ITTIgallery)

Institutionelle Anleger prüfen immer stärker auf Herz und Nieren, ob Unternehmen, in die sie investieren, nicht nur Umweltstandards einhalten, sondern auch ethische und soziale Kriterien beachten. Aber auch bei den privaten Anlegern ist der Nachhaltigkeits-Boom angekommen.

Laut Alexander Schindler, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI, wurde 2020 knapp die Hälfte des Neugeschäfts bei Publikumsfonds mit nachhaltig ausgerichteten Fonds erzielt. Dabei ging es immerhin um ein Volumen von knapp 21 Milliarden Euro. Vergleichsweise strenge Vorgaben sieht ein MSCI-Nachhaltigkeits-Index vor, den der UBS MSCI World Socially Responsible ETF (WKN: A1JA1R) abbildet.

ESG oder SRI?

Anleger sind bei nachhaltigen Geldanlagen mit Kürzeln konfrontiert, die signalisieren, dass ihr Geld nachhaltig angelegt wird. „ESG“ ist beispielsweise die Abkürzung für „Environmental“, „Social“ und „Governance“. Unternehmen, die diese Kriterien erfüllen, stehen für eine Vermeidung von Umweltverschmutzung und CO2-Emissionen, Berücksichtigung sozialer Aspekte sowie eine ethische Unternehmensführung. „SRI“ signalisiert Investoren „Socially Responsible Investing“, also sozial verantwortliches Investieren. Allerdings führen diese Vorgaben nicht immer zu eindeutiger Klarheit. Ein Beispiel dafür ist Apple. Das Unternehmen schreibt sich einerseits Klimaneutralität auf die Fahnen, andererseits klagen Mitarbeiter von Zulieferern über schlechte Arbeitsbedingungen. Trotz Klassifizierungen und stärkerer rechtlicher Regulierung ist der Begriff „Nachhaltigkeit“ nicht geschützt. Kritiker bemängeln gerade im ökologischen Segment sogenanntes Greenwashing bei Unternehmen, also eine zu Marketingzwecken genutzte Imagepflege, ohne tatsächlich die vorgegebenen Ziele zu verfolgen.

Strenge Ausschlüsse

Während aktive Fondsmanager im Einzelfall diskretionär entscheiden, welche Aktien gekauft werden, muss bei nachhaltigen Indizes, die die ETFs abbilden, ein zuverlässiges systematisches Auswahlverfahren greifen. Die Benchmark, den der UBS MSCI World Socially Responsible ETF abbildet, trägt den etwas sperrigen Namen MSCI World SRI Low Carbon Select 5% Issuer Capped Index. Die Benchmark enthält Large und Mid Caps aus 23 Industrieländern. Die maximale Gewichtung eines Titels ist auf 5 Prozent begrenzt. Unternehmen, die definierte Mindeststandards des hauseigenen MSCI ESG Research nicht erfüllen, fallen durchs Raster. Für die Nachhaltigkeits-Variante des bekannten Mutterindex MSCI World gelten starke Ausschlusskriterien. Dazu zählen beispielsweise die Produktion von Waffen, Kernkraft, Tabak, Alkohol und Pornographie. Kohleabbau, Stromerzeugung aus fossilen Energien sowie Erdöl- und Erdgas-Unternehmen sind ebenfalls tabu. 25 Prozent der Unternehmen mit dem besten ESG-Rating des Indexanbieters MSCI aus den jeweiligen Sektoren werden in den Index aufgenommen. Die obersten 10 Prozent der Unternehmen mit dem höchsten Anteil an Kohlenstoff-Emissionen im MSCI World werden beim Nachhaltigkeits-Index ebenfalls ausgeschlossen.

Im Detail

Der Index ist über 340 Einzeltitel gestreut. Unter den Ländern dominieren die Vereinigten Staaten mit 60,9 Prozent, mit deutlichem Abstand gefolgt von Japan (7,2 Prozent) und Kanada (4,5 Prozent). Sektoral sind IT-Unternehmen mit 19,5 Prozent am stärksten vertreten, 16,7 Prozent machen Healthcare-Titel aus, 16 Prozent Finanzdienstleister. Aktuell sind die US-Tech-Blue Chips Microsoft, Tesla und Nvidia im Index am höchsten gewichtet. Nachhaltig orientierte Anleger müssen nicht auf Rendite verzichten, im Gegenteil: Von November 2014 bis Juli 2021 erzielte der MSCI-Nachhaltigkeitsindex 225,3 Prozent, der MSCI World kam dagegen auf 199,1 Prozent.

Christian Bayer

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