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Geschlossene Fonds: Ende des Abwärtstrends bei Schiffsfonds?

Im Januar 2009 vermeldeten die Teilnehmer im Zweitmarkt für geschlossene Schiffsbeteiligungen 95 öffentliche Handelsabschlüsse mit einem Gesamtvolumen von nominal 3,89 Mio. Euro. Zum Vergleich: Im Januar 2008 waren es 659 Abschlüsse von nominal 31,86 Mio. Euro, im gleichen Monat des Jahres 2007 250 Abschlüsse von nominal 9,9 Mio. Euro. Der durchschnittliche Kurs aller Transaktionen lag im Januar 2009 bei 73,3% - ein leichter Anstieg um 3,3% im Vergleich zum Vormonat. Der Deutsche Zweitmarktindex DZX hat Mitte Januar mit 1.043,68 Punkten seinen vorläufigen Tiefstpunkt erreicht und schloss im Januar dieses Jahres mit 1.047,68 Punkten.

BÖRSE am Sonntag

 

Die drei Top-Fonds waren im Januar der Bavarian Sun von Lloyd Fonds, der Jandavid S von HCI und der E.R. Felixstowe von Nordcapital. Der MT Bavarian Sun aus dem Hause Lloyd Fonds hat zu Hoch-Zeiten Kurse von über 200% erzielt – mittlerweile liegt er mit aktuell 160% auf Bewertungsniveau. „Ein Grund für den weiterhin attraktiven Verkaufskurs ist die Tatsache, dass der im Jahr 2000 in Fahrt gesetzte Rohöltanker voraussichtlich im ersten Halbjahr 2009 komplett entschuldet sein wird“, erklärt Björn Meschkat, Vorstand der Deutschen Zweitmarkt AG.

Seine Einnahmen fährt das Schiff im Star Tankers Pool – dem weltweit größten Pool für Panamax-Tanker – mit 35 modernen Doppelhüllen-Tankern ein, die vorwiegend im Spotmarkt ihre Erlöse erzielen und dann „poolen“ (Umverteilung der Einnahmen auf die beschäftigten Schiffe). Dank des niedrigen Kommanditkapitalanteils im Fonds teilen sich relativ wenige Kommanditisten die Gewinne. Der Verkauf eines Fondsanteils lohnt sich nach wie vor: Der zu versteuernde Unterschiedsbetrag ist bei dem MT „Bavarian Sun“ laut Geschäftsbericht negativ. „Das heißt, dass dem Anleger bei Auflösung ein Verlust zugewiesen wird und keine weiteren Steuerzahlungen anfallen“, so Meschkat.

Das Vollcontainerschiff MS „E.R. Felixstowe“ von Nordcapital erreicht mit 120,6% ebenfalls einen Kurs auf Bewertungsniveau. Das im Jahr 2000 gebaute Schiff profitiert von einem niedrigen Neubaupreis sowie stets guten Chartereinnahmen. Derzeit ist es bis September 2012 zu einer Festcharter in Höhe von 39.000 US-Dollar pro Tag beschäftigt – zum Vergleich: Aktuell zu erzielende Charter für Containerschiffe dieser Klasse liegen bei circa 14.000 US-Dollar pro Tag. Der bei Verkauf eines Fondsanteils zu versteuernde Unterschiedsbetrag liegt bei 40,07% (laut Geschäftsbericht).

Der Zweitmarkt für geschlossene Immobilienfonds hat zu Jahresbeginn mit Kaufzurückhaltung zu kämpfen. Die ersten Zweitmarktimmobilienfonds stehen kurz vor Vollinvestition und haben nur noch wenig Liquidität zur Verfügung. Weitere Fonds befinden sich derzeit in der Platzierungsphase und werden voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr 2009 mit dem Ankauf von Zweitmarktanteilen deutscher Immobilienfonds beginnen.

Die institutionellen Aufkäufer, die weiterhin über genügend Liquidität verfügen, gehen bei der Auswahl von Fondsanteilen zudem spürbar selektiver vor. Die privaten Käufer sind nach wie vor durch die Finanzkrise verunsichert. „Gleichzeitig beobachten wir aber gerade im Immobilienbereich sehr versierte Anleger, die die Möglichkeit ergreifen, aktuell zu günstigen Kursen in gute Beteiligungen zu investieren“, sagt Björn Meschkat, Vorstand der Deutschen Zweitmarkt AG.