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Führungswechsel bei Bayer zum 1. Mai

Marijn Dekkers verlässt bereits zum 1. Mai den Chefposten beim Leverkusener Konzern – acht Monate früher als geplant. Der Niederländer bleibt aber im Geschäft, wenn auch nicht als CEO. Er wird Chairman bei Unilever. Seine Nachfolge ist indessen bereits geregelt. Die Dividende wird Bayer deutlich erhöhen. Die Ausschüttung für 2015 soll 2,50 Euro je Aktie betragen.

BÖRSE am Sonntag

Marijn Dekkers verlässt bereits zum 1. Mai den Chefposten beim Leverkusener Konzern – acht Monate früher als geplant. Der Niederländer bleibt aber im Geschäft, wenn auch nicht als CEO. Er wird Chairman bei Unilever. Seine Nachfolge ist indessen bereits geregelt. Die Dividende wird Bayer deutlich erhöhen. Die Ausschüttung für 2015 soll 2,50 Euro je Aktie betragen.

Am heutigen Donnerstagmorgen berichtet Marijn Dekkers zum letzten Mal im Kommunikationszentrum des Bayer-Konzerns – er weird die Jahresergebnisse verkünden. Er macht bei Bayer früher Schluss als geplant – schon zum 30. April löst der Vorstandsvorsitzende seinen Vertrag vorzeitig auf, acht Monate früher als geplant. Seine Ziele hat er erfüllt. Der Gesamtkonzern ist strategisch neu ausgerichtet, der Spin-Off Covestro an der Börse, die Ertragssituation stimmt Anleger froh.

Der Niederländer hat seine Ziele erreicht. Er wird aber nicht in seine langjährige Heimat USA übersiedeln, wo seine beiden Töchter studieren. Dekkers bleibt im Geschäft, wenn auch nicht als CEO: Zum 1. Mai übernimmt er den Posten des Chairmans beim niederländischen Konsumgüterkonzern Unilever.

Diese Position ähnelt der eines Aufsichtsratsvorsitzenden in Deutschland. Allerdings ist der Chairman im angelsächsischen Board-System nicht nur oberster Kontrolleur, sondern er bestimmt auch die Strategie des Unternehmens entscheidend mit. Seine Rolle geht damit deutlich über die eines Aufsichtsratschefs hinaus.

Diese Position werde ihm trotzdem die nötige Flexibilität im Leben bieten, die er sich wünscht, sagte Dekkers dem Handelsblatt. Der Bayer-Chef hatte 2014 angekündigt, nur noch bis Ende 2016 bei dem Konzern bleiben wollen. Als Grund gab er damals an, dass er mehr Zeit für seine Familie in den USA haben will. Er betont, dass ihn nicht die Aussicht auf den Posten bei Unilever dazu bewogen habe, früher bei Bayer aufzuhören. „Es ist eher Zufall, dass das zeitlich zusammenfällt“, sagte er. Vielmehr sieht er seine Mission bei Bayer erfüllt. „Die strategische Neuausrichtung, die ich mir vorgenommen habe, ist uns schneller gelungen als geplant.“

Als klar wurde, dass der Aufsichtsrat von Bayer seinen Nachfolger im Februar bestimmen will, habe er selbst die Initiative ergriffen. „Die Hauptversammlung 2016 ist der ideale Zeitpunkt für den Wechsel“, sagte Dekkers. Sein Nachfolger wird zum 1. Mai der bisherige Strategievorstand Werner Baumann. Er hat zuletzt bereits die Neuordnung des Konzerns wesentlich mitgestaltet und kann nun – nach der Konzentration auf das Geschäft rund um die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze – bei Bayer die gleich die volle Besegelung setzen. Eine Übergangsphase wird er nicht benötigen. Handelsblatt / Bert Fröndhoff / sig