Jeffrey Immelt: Der Rivale legt vor
GE-Chef Jeffrey Immelt hat seine Gewinnprognose seiner General Electric (GE) für das Industriegeschäft deutlich nach oben korrigiert. Im Kerngeschäft rechnen die Amerikaner nun 2015 mit einem Betriebsgewinn von bis zu 1,2 Milliarden Dollar, etwa 100 Millionen mehr als bisher.
GE-Chef Jeffrey Immelt hat seine Gewinnprognose seiner General Electric (GE) für das Industriegeschäft deutlich nach oben korrigiert. Im Kerngeschäft rechnen die Amerikaner nun 2015 mit einem Betriebsgewinn von bis zu 1,2 Milliarden Dollar, etwa 100 Millionen mehr als bisher.
Für Jeffrey Immelt ist es ein Befreiungsschlag. Noch im März waren Analysten mit den Quartalszahlen von General Electric mehr als unzufrieden, obwohl das operative Geschäft gut lief. Vielmehr drückten Sonderkosten die Quartalsbilanz auf tiefrote 1,4 Milliarden US-Dollar. Grund dafür war der Ausstieg aus den Finanzgeschäften, der GE teuer zu stehen kam. Damals galt schon GE-Finanzvorstand Jeff Bornstein als Kandidat für eine Immelt-Nachfolge.
Doch nun ist alles anders. GE hat Siemens in der Turbinentechnik deutlich abgehängt und steht vor einem Sieg im Poker um die französische Alstom. Der 59-jährige Immelt hat den EU-Kartellbehörden hier Entgegenkommen signalisiert. Die zwölf Milliarden, die Alstom kosten soll, gelten als lohnendes Investment. Bezahlen kann der Harvard-Absolvent und bekennende Republikaner-Parteigänger Immelt die Übernahme des französischen Konzerns quasi aus der Portokasse, denn der Auftragsstand bei GE hat 272 Milliarden Dollar erreicht – ein Rekordwert.
Die Neubestellungen liegen acht Prozent über dem Vorjahresniveau. Zuletzt fiel bei GE vor allem die Flugzeugtechnik mit einem Plus von 37 Prozent auf, die Energietechnik blieb mit einem Plus von 30 Prozent kaum dahinter. GE verdiente im abgelaufenen Quartal im Kerngeschäft trotz der Absatzflaute im Öl- und Gasmarkt operativ fünf Prozent mehr als im Vorjahr und kam auf 4,4 Milliarden Dollar.
Ja, Immelt kann zufrieden sein: „Das Umfeld ist von schwachem Wachstum und Schwankungen geprägt, insbesondere in den Schwellenländern, während es in den USA leicht besser wird.“ Zu den Märkten, in denen es nicht unbedingt besser zu werden verspricht, gehört der des großen Rivalen aus Deutschland – und am 30. Juli wird Siemens seine Zahlen vorlegen. Immelt hat die Benchmark für Joe Kaeser deutlich erhöht.