Lufthansa-Piloten: Bruchlandung vor Gericht
Der erneute Pilotenstreik bei der Lufthansa ist durch das Hessische Landesarbeitsgericht einstweilig gestoppt worden. Das Gericht erließ am Mittwoch in Frankfurt eine einstweilige Verfügung gegen die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC).
Der erneute Pilotenstreik bei der Lufthansa ist durch das Hessische Landesarbeitsgericht einstweilig gestoppt worden. Das Gericht erließ am Mittwoch in Frankfurt eine einstweilige Verfügung gegen die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC).
Ein Frankfurter Arbeitsgericht hatte eine Eilklage der Lufthansa gegen den mittlerweile 13. Ausstand der Piloten am Dienstagabend noch abgelehnt. Der Streik sei nicht rechtswidrig, hieß es zur Begründung, auch Spartengewerkschaften stünden die vollen Tarifrechte zu. Auch die Lufthansa-Konzerntochter Germanwings klagt vor einem Kölner Gericht gegen den Arbeitskampf. Im Tarifkonflikt des Luftfahrtkonzerns geht es um Auslagerung von Arbeitsplätzen, gegen die Cockpit auf die Barrikaden geht. Carsten Spohr, CEO der Lufthansa, hat angekündigt, dass er keinen Spielraum sehe, um auf die Forderung der Piloten einzugehen.
Mit Achselzucken reagierten Marktbeobachter schon zuvor auf den Kursanstieg der Lufthansa-Aktie: Eine Erklärung für das deutliche Kursplus des Papiers ist angesichts des Streiks bei der Airline am ehesten in der Person des Vorstandsvorsitzenden zu finden. Die Aktien legten in der Spitze 3,4 Prozent auf 11,86 Euro zu und zählten im Dax damit zu den Favoriten, stürzte dann etwas ab und legte nach Bekanntwerden des Urteils wieder zu. Einige Börsianer verwiesen auch auf die positiven Aussagen von Lufthansa-Chef Carsten Spohr, der am Freitag in einem Reuters-Interview vom „besten Sommer überhaupt“ für die Airline gesprochen hatte. Anleger setzen wohl auch auf ein Einlenken der Piloten-Gewerkschaft Cockpit, zumal die juristischen Schritte der Konzernspitze Erfolg haben.
Einig waren sich die Börsianer darin, dass aus technischer Sicht die Aktie Nachholbedarf habe. So hat sie sich mit einem Abschlag von rund 15 Prozent seit Jahresbeginn deutlich schlechter als der Dax entwickelt, der ein leichtes Plus von 5,4 Prozent aufweist. „Im Bereich von 11,40 Euro wurde ein charttechnisches Kaufsignal gegeben“, sagte ein Händler. Handelsblatt / sig