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Andreas Schmidt und The City

Der Fotokünstler Andreas Schmidt nimmt die Leser von - The City - mit auf nächtliche Streifzüge durch die Straßen von London. Mit seiner Kamera ausgestattet, ist Schmidt dabei nicht auf der Suche nach der Schönheit dieser bedeutenden Finanzmetropole, sondern fängt in seinen Bildern den Pathos und die Maßlosigkeit verschiedener architektonischer Bauwerke ein, die nicht von Wärme und Behaglichkeit zeugen und ein Zuhause bieten, sondern Kälte und Überdimension ausstrahlen.

BÖRSE am Sonntag

Die Bilder dieses spannenden Städte-Buchs zeigen einerseits, was Geld leisten kann. Doch sie sagen andererseits ebenso deutlich aus, was Geld nicht vermag – einen Ort mit Seele zu füllen, zum Bleiben zu verführen. Die Kälte der Bauwerke drückt sich auch in deren Materialien aus: Glas, Stahl und Marmor vermitteln eine ausladende Kälte.

Die von Schmidt eingefangenen Impressionen – menschenleere Lobbys, Konferenzräume und endlose Flure – genügen dem Corporate Design, strahlen jedoch vor allem Macht und Kälte aus. Die Unwirklichkeit der Kunststein-, Holzfurnier-, Glas- und Metalloberflächen wird durch das Fehlen von Personen noch verstärkt. Selbst die Pflanzen der Indoor-Gärten wirken steril und unnahbar.

Wie das Buchcover beweist, schmückte sich bereits die altehrwürdige Bank of England mit riesenhaften Hoheitsformeln: Die neoklassizistische Fassade von Sir John Soane aus dem Jahr 1828 galt zudem als für Unbefugte unüberwindbar.

Ein spannender Bildband, der durch seine sozialkritische Betrachtung einmal einen ganz anderen Blick auf die Weltstadt London wirft!

Eckdaten:

The City

Andreas Schmidt

Text von Roy Exley

Verlag: Hatje Cantz Verlag

Gebundene Ausgabe: 144 Seiten

Sprache: Deutsch, Englisch

ISBN: 978-3-7757-2468-5

Preis: 35,00 Euro