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Für alle Eventualitäten gerüstet

Ein Blick auf den Verlauf an den globalen Finanzmärkten zeigt, dass sich doch viele Anleger trotz mancher (kurzzeitiger) Abschwünge bis dato relativ unbeeindruckt vom Sammelsurium an Krisenherden zeigen. Ob nun die schwierige politische Situation in Italien, die zunehmende Isolation der Vereinigten Staaten von der Völkergemeinschaft oder der in seinen Ausmaßen noch schwer einzuschätzende Handelskrieg.

BÖRSE am Sonntag

Ein Blick auf den Verlauf an den globalen Finanzmärkten zeigt, dass sich doch viele Anleger trotz mancher (kurzzeitiger) Abschwünge bis dato relativ unbeeindruckt vom Sammelsurium an Krisenherden zeigen. Ob nun die schwierige politische Situation in Italien, die zunehmende Isolation der Vereinigten Staaten von der Völkergemeinschaft oder der in seinen Ausmaßen noch schwer einzuschätzende Handelskrieg.

Von Lars Brandau

Es steht uns womöglich eine unruhige zweite Jahreshälfte bevor. Hinzu kommt, dass die weltweite Konjunkturdynamik nachlässt. Insbesondere in Europa hat sich, im Gegensatz zu den USA, die wirtschaftliche Entwicklung seit dem Jahreswechsel abgeschwächt. In jedem Fall gibt es wohl für Anleger aktuell keinen Grund, der Sommerpause völlig arglos entgegenzusehen. Denn die Finanzmärkte gönnen sich derweil keine Pause. Doch diejenigen, die in den kommenden Wochen ihre verdiente Urlaubsauszeit nehmen, können aber mit einem Depotcheck und entsprechenden Vorkehrungen unliebsame Überraschungen zumindest vermeiden. Wie ist das machbar?

Die einfachste Möglichkeit ist zweifellos die Einrichtung von Stopp-Loss-Orders. Der Anleger bestimmt einen Kurs unterhalb der aktuellen Notierung, bei dem ein Verkaufsauftrag für das Papier ausgelöst werden soll. So kann der Anleger bereits erzielte Gewinne sichern und Verluste begrenzen. Es bieten sich aber noch weitere Möglichkeiten, um auch im Urlaub dem hektischen Treiben an den Kapitalmärkten gelassen entgegen zu sehen. So genannte Put-Optionsscheine, die auf sinkende Kurse setzen, sind eine beliebte Sicherheitskomponente. Optionsscheine zählen generell zu den Klassikern unter den Hebelprodukten. Ihr Reiz liegt in der Hebelwirkung, womit überdurchschnittlich von den Bewegungen eines beliebigen Basiswertes profitiert werden kann. Daher genügt zur Absicherung einer Position ein wesentlich geringer Kapitaleinsatz als beim Direktinvestment in die Aktie.

Für die denkbaren Szenarien gilt folgendes: Fällt der Kurs der Aktie beziehungsweise des Basiswerts, kann der Kursverlust durch den gleichzeitigen Wertanstieg des Optionsscheins ausgeglichen werden. Steigt hingegen der Kurs des Basiswerts und gewinnt somit das Depot an Wert, verfällt der Optionsschein wertlos und der Depotinhaber seinerseits profitiert von den Kurssteigerungen. Put-Optionsscheine können als eine Art Versicherung gegen sinkende Aktienkurse eingesetzt werden, die dann im Schadensfall greift. Das Ziel der Absicherung ist in der Regel das allgemeine Marktrisiko. Natürlich hat diese Absicherung ihren Preis. Aber diesen sollten sie bereit sein zu zahlen, sofern sie sich beruhigt zurücklehnen wollen, um frische Kraft zu tanken.

Und diejenigen Anleger, die darüber hinaus eher verhalten bis skeptisch für das zweite Halbjahr gestimmt bleiben, bietet sich ein Blick auf das breite Produktuniversum der strukturierten Wertpapiere an. Hier finden Sie Produktlösungen für alle denkbaren Marktszenarien und sind gerüstet für das, was kommen mag.

Lars Brandau ist Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verbandes.