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Theodor Fontanes Hide Away

Am Werbellinsee vor den Toren Berlin ist ein Traditionshotel neu entstanden, das einst dem Kaiser gehörte und dann für Helmut Schmidt abgerissen wurde.

BÖRSE am Sonntag

 

„Es ist ein Märchenplatz, auf dem wir sitzen, denn wir sitzen am Ufer des ‚Werbellin’.“ Theodor Fontane wusste bei seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg die Schönheit des Sees und seiner Umgebung zu schätzen und ließ sich gern dort nieder. Einen der idyllischsten Märchenplätze findet der Besucher heute im Hotel „Café Wildau“ wieder. Das Traditionshaus hat eine der ungewöhnlichsten Geschichten der deutschen Hotellerie.

Seinen Ursprung fand das historische Café auf dem ebenso sandigen wie romantischen Grund des Werbellinsees. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts baute man in der Region Wiesenkalk ab und verarbeitete diesen zu Zement. Der Zementfabrikant Bernoulli ließ sich direkt am Ufer des Sees seine Villa errichten. Als die Tonvorkommen versiegten und die Fabrik ihren Betrieb 1894 einstellte, kaufte Kaiser Wilhelm II. die Villa. Sie diente fortan als Gästehaus des nahe gelegenen kaiserlichen Jagdschlosses Hubertusstock.

Nachdem das Gebäude ab 1918 abermals seine Bestimmung wechselte, erlebte es nach dem Zweiten Weltkrieg seine Blütezeit als Ausflugslokal der Region. Allerdings mit dem Charme der DDR. 1974 ließen die DDR-Behörden das langsam baufällige Haus schließen. Als 1981 der Altbundeskanzler Helmut Schmidt zu Gast auf Schloss Hubertusstock war, fiel das Gebäude dem Abriss zum Opfer und wurde teilweise in den See geschoben. Man wollte dem deutschen Bundeskanzler und der mitgereisten Weltpresse kein Bild von baufälligen Villen im Idyll bieten.

Am 1. Juli 2009 feierte das Café Wildau eine spektakuläre Wiedereröffnung. Die Unternehmerin Caren von Hertzberg schuf die Legende neu und baute das „Café Wildau Hotel & Restaurant am Werbellinsee“ mit exklusivem Geschmack völlig neu auf. Entstanden ist ein Hide Away für die Berliner Society, das romantischer kaum sein könnte. Das Haus erfreut sich mittlerweile ähnlich großer Beliebtheit wie zu Fontanes Zeiten. Als Gast findet man hier alles, was man von einem modernen Haus erwartet: ein elegantes Restaurant mit einer gelungenen Auswahl an Fisch- und Wildspezialitäten und ein exklusives Hotel mit zwölf modern und geschmackvoll eingerichteten Zimmern in schönster landschaftlicher Umgebung. Im Ruheraum der Sauna mit Panoramablick auf den See können die Gäste die Last des Alltags abfallen lassen.

Café Wildau Hotel & Restaurant am Werbellinsee

Wildau 19
16244 Schorfheide OT Eichhorst Telefon: 033363 52630, Fax: 033363 526329

www.info@cafe-wildau.de